Narzisstisch, toxisch oder traumatisiert?

Was ist eigentlich Narzissmus?

girl tidies up in front of a round mirror

Der Begriff „Narzissmus“ wird heutzutage sehr oft verwendet, insbesondere in den sozialen Medien. Viele Menschen haben den Eindruck, dass unsere Gesellschaft immer narzisstischer wird. Immer mehr Menschen fühlen sich als Opfer von Narzissten oder toxischem Verhalten.

Aber woher kommt der Begriff „Narzissmus“ und was bedeutet er wirklich? Und was ist der Unterschied zwischen Narzissmus als Persönlichkeitsstil und der narzisstischen Persönlichkeitsstörung? 

Zuerst erzählt uns Ovid in seiner Geschichte von Narzissos, der versuchte, sich mit seinem Spiegelbild zu vereinen und dabei ertrank. Dann sprach Sigmund Freud über Narzissmus als eine normale Entwicklung der Persönlichkeit, bevor er seine Meinung veränderte und Narzissmus später im Erwachsenenalter als eine Störung definierte.

Der Psychiater Otto Kernberg aus Österreich hat die Begriffe „offener Narzissmus“ und „verdeckter Narzissmus“ geprägt. Offener Narzissmus hängt mit einem hohen Selbstwertgefühl zusammen, während verdeckter Narzissmus mit geringem Selbstwertgefühl und Angst vor Bindung verbunden ist. Kernberg war es auch, der von der Borderline-Persönlichkeitsorganisation in Beziehungen sprach oder gar den Borderline- Narzissmus definierte, also eine Mischform von emotional-instabilen Anteilen und narzisstischen Zügen. 

Der US-amerikanische Psychologe Eric Russ geht sogar noch weiter und unterteilt den Narzissmus in drei Arten: exhibitionistischen Narzissmus, grandios-malignen Narzissmus und vulnerabel-fragilen Narzissmus. Bei der exhibitionistischen Kunst zeigen die Betroffenen ihre Vorstellungen von Großartigkeit offen nach außen. Beim grandios-bösartigen Narzissmus ist Narzissmus mit Aggression, Paranoia und antisozialem Verhalten verbunden. Und beim verletzlich-fragilen Narzissmus geht Narzissmus mit Selbstunsicherheit, depressiven Stimmungen, Scham und Anspannung einher.

Craig Malkin und Jochen Peichl sprachen von einem Narzissmus- Spektrum. Sie führten den Mutter-Theresa Narzissmus ein, sowie prägten den Echoismus- Begriff. 

Zuletzt erschien von Professor Dr. Mitja Beck das Buch „Ich! Die Kraft des Narzissmus“ indem er Narzissmus als Persönlichkeitszug beschrieb, den jeder von uns in sich trägt. 

Der Begriff „Narzissmus“ wird heutzutage sehr inflationär verwendet. Besonders in den sozialen Medien. Viele haben den Eindruck, dass wir in einer narzisstischen Gesellschaft leben. Immer mehr Menschen nehmen sich als Opfer von Narzissten oder toxischem Verhalten wahr.
Doch wo hat der Narzissmus-Begriff seine Ursprünge und was bedeutet er wirklich?
Zuerst spricht Ovid in seiner Sage über Narzissos, der beim Versuch, sich mit seinem Spiegelbild zu vereinen, ertrank. Später bezeichnet Sigmund Freud den Narzissmus als normale Entwicklung der Persönlichkeit, bevor er zurückruderte und den Narzissmus als Störung im Erwachsenenalter definierte.

Der österreichische Psychiater Otto Kernberg prägte die Begriffe offener und verdeckter Narzissmus. Während die erste Art mit einem hohen Selbstwertgefühl verbunden ist, geht letztere mit einem geringen Selbstwertgefühl und Bindungsängsten einher.
Der US-amerikanische Psychologe Eric Russ geht sogar weiter und unterteilt den Narzissmus in exhibitionistisch, grandios-maligne und vulnerabel-fragil. Bei der exhibitionistischen Ausprägung tragen Betroffene ihre Vorstellungen von Großartigkeit offen nach außen, bei der grandios-malignen Ausprägung ist der Narzissmus mit Aggression, Paranoia und antisozialem Verhalten verbunden, bei der vulnerabel-fragilen Ausprägung geht der Narzissmus mit depressiven Stimmungen, Scham und Anspannung einher.

 

young woman holds the frame in front of her boundary and stereotype concept

Der deutsche Psychologe Robert Betz bezeichnet Narzissten als „Arschengel“ und die Beziehung zu ihnen als „Enttäuschung“, also das Ende einer Täuschung. Und oft ist das Ende einer Beziehung mit einem Narzissten auch genau das: eine bittere Enttäuschung. Auf der einen Seite steht da ein Mensch mit einem sehr niedrigen Selbstwert, der narzisstisch handelt und sich dadurch größer macht, als er ist. Auf der anderen Seite steht jemand, der diesem Menschen nur zu gern Glauben schenken will und am Ende heftig verletzt wird, nachdem der andere offenbart, wie er wirklich ist.

Ein bisschen Narzissmus allein macht noch keine Persönlichkeitsstörung aus, kann aber in etwas ausgeprägterer Form zu einer toxischen Beziehung beitragen.

Hinzu kommt, dass wir narzisstisches Verhalten auch in anderen Störungsbildern antreffen, wie z.B. einer Depression, einer Bipolaren Störung oder auch vereinzelt bei ADHS.

In der neuen ICD-11 (Internationale Klassifikation der Krankheiten) wurde der Narzissmus als Krankheitsbegriff sogar ganz gestrichen.

Worüber sprechen wir jetzt aber, wenn über narzisstisches oder toxisches Verhalten die Rede ist? 

Folgende Liste mit Begriffen aus dem Internet kann für ein bisschen Licht in dem Tunnel sorgen, in dem du dich vielleicht befindest:

Robert Betz bezeichnet Narzissten als „Arschengel“ und die Beziehung zu ihnen als „Enttäuschung“, also das Ende einer Täuschung. Und oft ist das Ende einer Beziehung mit einem Narzissten auch genau das: eine bittere Enttäuschung. Auf der einen Seite ist ein Mensch mit einem sehr niedrigen Selbstwert, der narzisstisch handelt und sich dadurch größer macht, als er ist. Auf der anderen Seite ist jemand, der diesem Menschen nur zu gern Glauben schenken will und am Ende heftig verletzt wird, nachdem der andere offenbart, wie er wirklich ist.

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Ein bisschen Narzissmus allein macht keine Persönlichkeitsstörung aus, kann aber in etwas ausgeprägterer Form zu einer toxischen Beziehung beitragen. Hinzu kommt, dass wir narzisstisches Verhalten auch in anderen Störungsbildern antreffen, wie z.B. einer Depression, einer Bipolaren Störung oder auch vereinzelt bei ADHS. 

In der neuen ICD-11 (Internationale Klassifikation der Krankheiten) wurde der Narzissmus als Krankheitsbegriff sogar ganz gestrichen.

Worüber sprechen wir jetzt aber, wenn über narzisstisches oder toxisches Verhalten die Rede ist?

Folgende Liste mit Begriffen aus dem Internet kann für ein bisschen Licht in dem Tunnel sorgen, in dem du dich vielleicht befindest:

Wissenschaft vs. Populärwissenschaft

Der Narzissmus- Begriff spaltet die Massen. Auch Forscher sind sich nicht darüber einig. Kein Krankheitsbild wird ausführlicher diskutiert, als Narzissmus. Dabei wird häufig nicht unterschieden zwischen Narzissmus als Charakterzug, der in jedem von uns steckt und der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Für mich total verständlich, bei sovielen verschiedenen Informationen darüber. 

Das Netz schwappt über von Thesen über Narzissmus. In diversen Foren klagen Angehörige ihre narzisstischen Peiniger an. Zurecht? 

Durchaus. Das Leid ist nicht eingebildet. Die Empfindungen und Gefühle auch nicht. Ein von „narzisstisches Missbrauch“  Betroffener leidet Höllenqualen. Narzissten werden gerne mit Psychopathen und Sadisten auf eine Stufe gestellt. Ob das jetzt richtig oder falsch ist, sei mal dahingestellt, denn jeder Mensch betrachtet seine Erlebnisse erstmal rein subjektiv, also so wie er es wahrnimmt. Das heißt, für jeden entspricht das, was er fühlt oder denkt erstmal der Realität.  

Narzissmus als psychologischer Fachbegriff

Die Psychoanalyse hat gezeigt, dass die Selbstwertregulation eine große Rolle im Gefüge der seelischen Dynamik spielt. Sind die Grundbedürfnisse erfüllt, hat das meiste, was der Mensch tut, auch etwas mit Aufbau und Sicherung seines Selbstwertgefühls zu tun.

Nur aus dem Gefühl des eigenen Wertseins heraus ist der Mensch in der Lage, seine Interessen unbefangen und nachhaltig zu vertreten. Deshalb interessiert ihn die Frage, wie er sein Wertsein sicherstellen kann. Angeregt durch die griechische Mythologie hat die Psychologie das Interesse des Einzelnen am eigenen Wert als Narzissmus bezeichnet.

Worüber sprechen wir jetzt aber, wenn von narzisstischem oder toxischem Verhalten die Rede ist? 

Folgende Liste mit Begriffen aus dem Internet kann für ein bisschen Licht in dem Tunnel sorgen, in dem du dich vielleicht befindest:

Klick einfach auf den Begriff und du wirst fündig.

Benching kommt aus dem englischen und heißt frei übersetzt „Ersatzbank“. Benching ist nicht nur eine fiese Datingmasche, sondern auch eine narzisstische Manipulationsstrategie, um sich jemanden warm zu halten oder die Person hinzuhalten. Niemand der selbstbewusst ist, hat es nötig eine Person im Kennlernprozess zu benchen. 

Benchning beinhaltet u.a.

– dem anderen falsche Hoffnungen zu machen

– unverbindlichen Kontakt zu halten (ähnlich wie beim breadcrumbing)

– den Kontakt auf Online zu beschränken (Ausreden finden für nicht stattfindende Dates)

– beständige Kommunikation auf Sparflamme

Man wird dabei auf die Reservebank gesetzt. Oft kann man noch nichtmal etwas dafür. Dem Narzissten ist einfach nur jemand begegnet, der in seinen Augen attraktiver ist, und von dem er sich mehr Bestätigung erhofft. 

Co-Abhängigkeit gilt als Störung der Identität und des Wohlbefindens. Die Betroffenen sind abhängig von einem Partner, der sich toxisch verhält. Sie bilden sich ein, dass er auch von ihnen abhängig ist. Der Partner ist oft Alkoholiker oder drogen- oder medikamentensüchtig. Als Co-Abhängiger drehen sich alle Gedanken um den Partner. Selbst Gefühle werden nur dann gezeigt, wenn es dazu dient, den Partner glücklich zu machen. Ein Co-Abhängiger hat (fast) keinen eigenen Willen mehr und fungiert als verlängerter Arm des erkrankten Partners. Gleichzeitig schützt er seinen Partner und verhindert beispielsweise bei einer Sucht einen möglichen Therapieerfolg. Denn eine Veränderung des Partners hätte zur Folge, dass man sich umstellen und selbst verändern müsste.
Insbesondere Kinder, deren Eltern psychisch krank waren, neigen bei der Partnerwahl zu Menschen, die ebenfalls süchtig sind.

Co-Abhängigkeit: Wenn man sich und das Vertrauen in sich selbst verliert

Ähnlich wie in einer Beziehung mit einem Suchtkranken Menschen, sind Co-Narzissten abhängig von ihrem Partner. Sie gelten als verdeckte Narzissten. Um Bestätigung, vermeintliche Liebe und Aufmerksamkeit vom Partner zu bekommen, wenden Co-Abhängige häufig manipulative Verhaltensweisen an. Sie versuchen auch, Ihren Partner zu kontrollieren. Damit zeigen Sie selbst narzisstische Verhaltensweisen. Der Schweizer Paartherapeut Jürg Willi prägte dazu den Begriff „narzisstische Kollusion“ – wenn Narzisst und Co-Narzisst aufeinandertreffen.

Die Narzisstische Kollusion: Wenn Narzisst und Co-Narzisstin aufeinander treffen

Copingstrategien (engl. to cope, überwinden, bewältigen) oder Bewältigungsstrategien sind psychische Überlebensstrategien zur Bewältigung schwerer Lebenssituationen, Belastungen oder traumatischer Erlebnisse. Der durch die Belastung hervorgerufene Leidensdruck ist zu stark, um ihn ohne eine Bewältigungsstrategie zu verarbeiten. Auch Narzissten und Co-Narzissten wenden entsprechende Strategien an, um unerfüllte Bedürfnisse zu erfüllen. Diese Strategien sind zumeist dysfunktional und werden ebenfalls als toxisch bezeichnet.

https://narzissmus-selbsthilfe.de/copingstrategien-ueberlebensmuster-narzisst/

Discard steht für Abschuss, d.h.. ein Narzisst serviert jemanden ab, beendet eine Beziehung, oder tauscht die Person gegen eine andere aus. Für jemanden, dem das passiert, ist das sehr schmerzhaft, denn die Trennung erfolgt in der Regel apruppt, ohne dass man eine Chance hat, etwas entgegen zu setzen. 

Ein Discard ist immer sehr kompromisslos. Häufig wird man danach sogar entwertet oder mit einer Schmutzkampagne überzogen, das heißt die Person zieht hinter deinem Rücken über dich her, wäscht dreckige Wäsche und stellt sich selbst als Opfer dar. 

„Eggshellwalking“ ist keine gängige Redewendung oder ein fest etablierter Begriff aus der Psychlogie, sondern aus der Populärwissenschaft. In der Psychologie bezeichnet man Eggshellwalking als hochsensitiv oder überempfindlich.  Populärwissenschaftlich wird Eggshellwalking als Verhalten von Partnern von Narzissten bezeichnet, die sich vor der nächsten Situation fürchten, die eine Eskalation als Folge hätte. 

Wenn jemand „auf Eierschalen geht“ oder „Eggshellwalking“ praktiziert, versucht er, keine kontroversen Themen anzusprechen oder keine Meinungsverschiedenheiten zu provozieren, weil er Angst vor negativen Reaktionen oder Konflikten hat. Dieses Verhalten kann auftreten, wenn man sich in der Nähe von jemandem befindet, der als besonders empfindlich oder leicht reizbar gilt, und bei Kränkungen besonders aggressiv reagiert. Eggshellwalking tritt auch in Bezug auf Situationen am Arbeitsplatz, im Freundeskreis oder in der Familie auf.  Der Betroffene unterdrückt dabei seine Autonomie und seine Authentität und passt sich an aus Angst vor negativen Konsequenzen.

Emotional Dumping heißt: eine andere Person als Müllkippe für die eigene Negativität benutzen. Jemanden zumüllen mit dem eigenen Dreck. Ohne Rücksicht auf Verluste. Was rausmuss, muss raus. Jemand wird als Blitzableiter, als Boxsack oder als Therapeut benutzt. Dieses Verhalten kommt auch bei ADHS oder Hochsensibilität oft vor. Betroffene haben kein Gefühl für die Grenzen ihres Gegenübers.

Emotional Dumping – andere Leute als Müllkippe benutzen

In einer toxischen Beziehung treffen beide Partner oft viel zu schnell weitreichende Entscheidungen, die sich nur schwer oder gar nicht rückgängig machen lassen. Etwa eine gewollte Schwangerschaft, obwohl man sich erst ein paar Wochen kennt oder der Kaufvertrag für eine gemeinsame Immobilie.

So fallen schnell alle üblichen Barrieren. Die Partnerschaft entwickelt sich nicht in einem gesunden Tempo. Sie hat keinen natürlichen Rhythmus. Beide Partner nehmen sich nicht die Zeit, einander wirklich kennenzulernen und über einen längeren Zeitraum in verschiedenen Situationen zu erleben.

So werden die Erfüllungsgehilfen des Narzissten bezeichnet. Sie lassen ihm Informationen zu seinem Opfer zukommen, indem sie den Beziehungspartner (oder auch ehemaligen Beziehungspartner) beobachten und ausspionieren. Ein Flying Monkey kann jeder werden – ein Nachbar, ein Arbeitskollege, der Bäcker von nebenan und sogar ein Verwandter oder vermeintlicher Freund des Opfers. Ein Flying Monkey ist sich selten darüber bewusst, einer zu sein und damit Grenzen zu überschreiten.

Flying Monkeys: Erkenne jetzt die 5. Kolonne des Narzissten

Die Grey Rock-Methode ist eine Methode zur konfliktfreien Kommunikation mit Narzissten und toxischen Menschen. Man stellt sich bei ihr vor, man ist felsenfest und so nüchtern und kalt wie ein grauer Stein (Grey Rock). Das hilft einem, den verbalen Austausch mit dem Narzissten so weit wie möglich zu minimieren. Man ignoriert ihn nicht, sondern reagiert mit kurzen und emotionslosen Antworten oder mit nonverbalen Gesten wie Nicken oder Lächeln.
Durch diese Methode bekommt der Narzisst nicht die Aufmerksamkeit, nach der er sich sehnt. Und er bekommt vor allem keine Angriffspunkte für mögliche Konflikte. Betroffene wenden sie häufig an, wenn der Kontakt zu ihrem narzisstischem Ex-Partner unvermeidbar ist (wenn beispielsweise Kinder im Spiel sind).

https://narzissmus-selbsthilfe.de/die-grey-rock-methode/

Ghosting bezeichnet den plötzlichen Kontaktabbruch ohne Vorwarnung. Bei dieser Art der Trennung verschwindet eine Person vollkommen aus dem Leben einer anderen. Jegliche Kontaktversuche scheitern. Sie ist nur noch ein „Geist“.
Zwar ghosten Narzissten besonders häufig ihre Partner. Aufgrund ihres schwachen Selbstwerts sind sie leicht gekränkt und wollen plötzlich keinen Kontakt mehr. Das heißt aber nicht, dass man dem Mainstream folgen und jeden Ghost als Narzisst abstempeln sollte. Dieses Verhalten hat in der Regel ganz „normale“ Gründe, die nichts mit einer Persönlichkeitsstörung zu tun haben. Hier ist eine kleine Auswahl:

  • Angst vor der Reaktion des Verlassenen
  • Bindungsängste
  • Bequemlichkeit

Ghosting: Gibt es eine Verbindung zum Narzissmus?

Beim Grooming weicht der Narzisst langsam die Grenzen seines Partners auf und verschiebt sie zu seinen Gunsten. So gewöhnt er ihn nach und nach an starken emotionalen Missbrauch. Zu dem anfangs liebevollen Verhalten mischt er mal ein schroffes Wort bei, mal abwertendes Verhalten, Missachtung oder ein etwas derberes Anfassen.
Zunächst passiert so etwas nur sporadisch, weshalb man es oft als ungewollten Ausrutscher abtut und mit der schlechten Laune des Misshandelnden begründet. Man relativiert die negativen Verhaltensmuster, während der Narzisst die eigenen Grenzen austestet und immer weiter verschiebt. Wenn man sich an die Dosis seines verletzenden Verhaltens gewöhnt, erhöht er sie immer wieder. Man entwickelt eine Toleranz – ähnlich zu der eines Alkoholikers.

Haunting leitet sich aus dem englischen Verb „to haunt (someone)“ ab, was so viel bedeutet wie „(jemanden) verfolgen“ oder „sich aufdringlich verhalten“. Es beschreibt das Phänomen, dass der Ex-Partner einem nach der Trennung weiterhin auf sozialen Plattformen wie Facebook, Instagram und Co. folgt. Er fällt dabei durch aufdringliches Verhalten auf, indem er beispielsweise jeden Beitrag liked oder kommentiert.
Haunter wenden diese Strategie oft an, um die Erinnerung an die ehemalige Beziehung bei ihrem Ex-Partner konstant aufrechtzuerhalten. Auch wenn sie keine Kontaktaufnahme wollen und diesen vielleicht sogar geghostet haben, lösen sie absichtlich psychische Belastungen aus. Häufig stecken narzisstische Verhaltensmuster dahinter. Haunting könnte dann etwa die Strafe für ein „falsches“ Verhalten sein.
Narzissmus ist aber nicht immer die Ursache von Haunting. Manchmal kommt der Ex einfach nicht über die Beziehung hinweg. Egal, was hinter dem aufdringlichen Verhalten steckt – man kann sich davor schützen. Am besten geht das durch eine Blockierung des Ex-Partners auf allen sozialen Medien. Geht Haunting in Stalking über, sollte man sich professionelle Hilfe holen.

Hyping leitet sich vom englischen Verb „to hype (someone)“ ab. Das bedeutet „(jemanden) hochjubeln“. Betroffene werden von ihrem neuen Flirt oder Partner auf Händen getragen und mit Komplimenten und Geschenken überschüttet. Sie haben oft das Gefühl, den EINEN gefunden zu haben, himmeln ihn an und verlieben sich Hals über Kopf.
Genau das möchte er auch erreichen. Eine Bestätigung für seinen Wert auf dem Dating-Markt bekommen. Sobald das geschieht, lässt der Hyper seine Opfer eiskalt fallen. Insbesondere Menschen mit narzisstischen Verhaltensmustern wenden Hyping aufgrund ihres geringen Selbstwerts an. Sie nutzen damit andere gezielt aus, um ihr Selbstbewusstsein zu steigern.
Man kann sich vor Hyping schützen, indem man überprüft, ob sich der vermeintliche Verehrer aufrichtig für einen interessiert. Merkt er sich, was man ihm bei Treffen von sich erzählt oder täuscht er sein Interesse nur vor?

https://narzissmus-selbsthilfe.de/hyping-dating-um-narzisstisch-zu-missbrauchen/

Der Begriff der „Kommunikationssperren“ lässt sich auf den US-amerikanischen Psychologen Thomas Gordon zurückführen. Mit ihnen beschreibt er 12 Kommunikationsformen, welche nicht das Ziel haben, den Kommunikationspartner zu akzeptieren, sondern, ihn zu verändern. Zu diesen Formen zählen unter anderem:

  • Befehlen, Anordnen, Auffordern
  • Warnen, Mahnen, Drohen
  • Interpretieren, Analysieren, Diagnostizieren

Vor allem in der Kommunikation mit Narzissten können solche Kommunikationssperren triggern und das Gespräch in eine toxische Richtung lenken. Um das zu verhindern, sollte man konstruktive Formulierungen verwenden, die nicht vom Gesprächsthema ablenken. Vermeidet man Kommunikationssperren, kann der Kontakt mit einem Narzissten gelingen.

https://narzissmus-selbsthilfe.de/woran-die-kommunikation-mit-einem-narzissten-scheitert/

Love Bombing kommt aus dem Englischen und bedeutet auf Deutsch „Liebesbombardement“. Love Bomber überschütten ihre Partnerin mit Komplimenten, Aufmerksamkeit, Geschenken und überzogenen Liebesbekundungen. Sie bombardieren sie buchstäblich mit Liebe zu. Und das oft schon zu Beginn der Beziehung.
Love Bombing muss keine manipulativen Absichten haben. Es kann sein, dass der Verehrer einfach nur übermäßig begeistert und verliebt ist. Dann hat Love Bombing auch nichts mit Narzissmus zu tun.

Diese Art der Liebesbeteuerung wird jedoch meist von Personen mit narzisstischen oder selbstunsicheren Wesenszügen ausgeübt. Sie nutzen Love Bombing als Manipulationstechnik, mit der sie ihre „Auserwählte“ emotional abhängig machen. Auf diese Art wird eine toxische Beziehung eingeleitet. In ihrem Verlauf zeigen sich Narzissten von ihrer wahren Seite und immer mehr negative Verhaltensweisen kommen hinzu.

Insbesondere solltest du auf folgende Merkmale achten:

  1. Schneller und überwältigender Anfang: Der Lovebomber kann die Beziehung sehr schnell aufnehmen und außerordentlich romantisch oder liebevoll sein, oft in einem Tempo, das für die Partnerin ungewöhnlich ist.
  2. Übermäßige Komplimente und Liebesbekundungen: Der Lovebomber wird oft übertriebene Komplimente machen und immer wieder seine Liebe und Zuneigung beteuern. Dies kann sich unrealistisch und erdrückend anfühlen.
  3. Ständige Aufmerksamkeit: Der Lovebomber wird ständig Kontakt suchen, sei es durch Textnachrichten, Anrufe oder persönliche Treffen. Sie könnten versuchen, dich dazu zu bringen, jede freie Minute mit dir zu verbringen. Dabei sollte jedoch berücksichtigt werden, dass dieser Wunsch auch beidseitig auftreten kann und durch den Gewöhnungseffekt verstärkt wird. 
  4. Geschenke und Überraschungen: Lovebomber neigt dazu, übertrieben viele Geschenke und Überraschungen zu machen, um ihre Zuneigung zu zeigen. Dies kann materiell oder durch romantische Gesten sein.
  5. Schnelle Bindung: Der Lovebomber wird versuchen, eine tiefe emotionale Bindung aufzubauen und kann sehr früh in der Beziehung von Liebe sprechen oder Pläne für die Zukunft machen. Lovebombing beinhaltet also auch Fastforwarding, Hyping und Future Faking. 
  6. Isolation: Manchmal versucht der Lovebomber, die Zielperson von ihren Freunden und ihrer Familie zu isolieren, indem er behauptet, dass nur er oder sie die Zielperson wirklich versteht oder liebt. Aufgepasst!: Manch ein Lovebomber gibt vor ein Megaempath zu sein. 
  7. Kontrolle und Manipulation: Nach dem Lovebombing kann sich das Verhalten des Lovebombers ändern. Sie könnten versuchen, dich zu kontrollieren, dominanter zu werden oder emotionale Manipulationstaktiken einzusetzen. Auch sind Lovebomber häufig sehr eifersüchtig und ungeduldig. Sie unterstellen dir oft zuunrecht, dass du fremd gehst. 
  8. Veränderung der Persönlichkeit: Der Lovebomber kann seine Persönlichkeit an die Fähigkeiten und Wünsche der Zielperson anpassen und dabei seine eigene Authentizität aufgeben. Man spricht dabei vom Camäleon-Effekt. 
  9. Stimmungsschwankungen: Lovebomber können plötzliche Stimmungsschwankungen oder Wutanfälle haben, wenn die Zielperson nicht ihren Erwartungen entspricht oder sich von ihnen distanziert. Nicht selten betreiben Lovebomber dabei Selbstabwertung, nur um wieder bestätigt zu werden. 

Mobbing beschreibt das Ausgrenzen, Schikanieren und Terrorisieren einzelner Personen in einer Gruppe. Es findet unter anderem auf der Arbeit, in Gefängnissen und in Schulklassen statt. Im schulischen Kontext hat sich für Mobbing auch der Begriff Bullying eingebürgert.
Mobbing ist dadurch charakterisiert, dass das Opfer über einen längeren Zeitraum hinweg körperlichen und seelischen Angriffen ausgesetzt ist. Die Täter beabsichtigen dabei immer, Schaden beizufügen. Dieses negative Verhalten kann neben direkten auch indirekte Formen einnehmen, etwa durch Ausschluss aus der sozialen Gruppe.
Der häufigste Grund für Mobbing ist der geringe Selbstwert der Täter. Durch das Terrorisieren anderer versuchen sie, diesen zu kompensieren. Die Opfer entwickeln im Laufe der Zeit ebenfalls einen immer schwächeren Selbstwert, der mit narzisstischen Zügen einhergeht.
Da jeder 4. im Laufe seines Berufslebens Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz wird, ist das ein ernstzunehmendes Thema. Man sollte es offen ansprechen und etwas dagegen unternehmen, wenn man Zeuge davon wird oder sogar selbst betroffen ist.

https://narzissmus-selbsthilfe.de/mobbing-und-narzissmus/

Narzisstisch gekränkte Menschen reagieren schon auf kleinste Trigger beschämt, verbittert oder aggressiv. Ein Hauch von Kritik oder eines Vorwurfs reicht schon, um sie aus der Fassung zu bringen. Dadurch werden sie häufig als beleidigte Leberwürste wahrgenommen. Die narzisstische Kränkung beschreibt einerseits dieses Verhalten. (Welches keineswegs nur Narzissten treffen kann.)
Andererseits wird der Begriff der narzisstischen Kränkung auch für die Wahrnehmungen und Empfindungen der Betroffenen verwendet. Sie sind häufig mit Leid aus der Vergangenheit belastet. Sie können nicht loslassen, nicht verzeihen.
Zu den häufigsten Ursachen einer narzisstischen Kränkung zählen:

  • Spott
  • Kritik
  • Demütigungen

Die narzisstische Kränkung und warum es dumm ist andere ungefragt zu kritisieren

Narzissten brauchen permanente Bestätigung von außen. Sie umgeben sich mit Menschen, von denen sie ohne Wenn und Aber akzeptiert und bewundert werden und bauen sich so ein völlig überzogenes Selbstbild auf. Mit dieser Strategie regulieren sie ihren geringen Selbstwert.
Solange ein Narzisst genügend Bewunderer um sich hat und seinen Status sowie seine Attraktivität beibehält, kann er dieses unrealistische Selbstbild aufrechterhalten. Bricht sein Konstrukt hingegen zusammen, wird er mit der Realität konfrontiert. Sein grandioses Selbstbild wird erschüttert und er wird sich seiner Schwächen bewusst. Den Zustand, in welchem er dann verfällt, nennt man narzisstische Krise.
Folgende Ereignisse können eine narzisstische Krise triggern:

  • Verlust des Partners
  • berufliche Misserfolge
  • Verlust des sozialen Status


Wahrnehmungen werden als elektrische Impulse an das Gehirn weitergegeben. Es verarbeitet über 11 Millionen Reize pro Sekunde und sortiert und interpretiert diese. Dabei werden sie an über tausende Nervenzellen geleitet und ausgewertet. Am Ende gelangen davon gerade einmal 10 bis 16 Informationen in das Bewusstsein. Aus ihnen bildet sich die Wahrnehmung der Außenwelt.
Da jeder Mensch unterschiedlich empfindsam ist und jedes Gehirn unterschiedlich arbeitet, verarbeitet jeder die vielen Reize auf eine eigene Art und Weise. Dadurch hat jeder ein unterschiedliches Bild von der Welt. Die Art, auf der die meisten Menschen die Welt um sich wahrnehmen, wird „neurotypisch“ genannt. ADHS, Hochbegabung und Hochsensibilität sind hingegen besondere Formen der Wahrnehmung. Diese Vielfalt nennt man Neurodiversität.

https://narzissmus-selbsthilfe.de/kombinierte-persoenlichkeitsstoerung-narzisst/

Die Kontaktverbotsregel beschreibt einen Zeitraum, in dem man den Kontakt zu einer Person vollkommen abbricht. Das kann ein Familienmitglied, ein toxischer Freund oder eben der narzisstische (Ex-)Partner sein. Wenn die Fronten verhärtet sind und kein Kompromiss mehr möglich ist, verschafft diese Methode Erleichterung.
In dieser Zeit ist es wichtig, die Kontaktsperre konsequent durchzuziehen. Egal, ob man über die Person hinwegkommen oder sie wieder in sein Leben aufnehmen möchte. Treffen, Anrufe, SMS und jegliche Kommunikation über die sozialen Medien sind also Tabu!
Nur so hat man mehr Zeit für sich und zwingt sein Gegenüber, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Und damit eventuell zu mehr Achtsamkeit.
Vor allem beim Umgang mit Narzissmus lässt sich No Contact häufig nicht vermeiden. Schenkt man dem Narzissten Aufmerksamkeit, stößt er auf Resonanz und verändert seine toxischen Verhaltensweisen nicht.

No- Contact gegenüber Narzissten- Was es zu beachten gilt

Numbing leitet sich aus dem Englischen ab und heißt „Betäubung“. Der Begriff bezieht sich in der Psychologie auf die emotionale Taubheit beziehungsweise emotionale Erstarrung. Betroffene nehmen zwar im Gegensatz zu unter Dissoziation Leidenden die äußere Realität (Umwelt, Mitmenschen, Ereignisse) uneingeschränkt wahr, haben aber eine verminderte oder fehlende Reaktion darauf. Sie haben auch häufig narzisstische Wesenszüge. Numbing und Narzissmus sind jedoch voneinander zu trennen. Anzeichen für Numbing sind:

  • Anhedonie (Verlust der Freude an Situationen, die früher Freude bereitet haben)
  • Teilnahmslosigkeit gegenüber dem eigenen Leben und der Umwelt
  • fehlende Empathie und Affektivität

Traumatische Erfahrungen können eine Neurotransmitter-Dysfunktion hervorrufen, welche die emotionale Taubheit verursacht.

https://narzissmus-selbsthilfe.de/numbing-wenn-vorhandene-empathie-nicht-gezeigt-werden-kann/

Die Persönlichkeitsakzentuierung steht für Tendenzen der Persönlichkeit in die Richtung einer Persönlichkeitsstörung. Hat jemand beispielsweise narzisstische Wesenszüge, obwohl bei ihm keine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert werden kann, könnte er eine narzisstische akzentuierte Persönlichkeit haben. Und das ist keine psychische Krankheit, sondern nur ein Persönlichkeitsmerkmal.
In der Regel unterscheidet sich die Persönlichkeitsakzentuierung von der Persönlichkeitsstörung dadurch, dass weder der Betroffene noch die Menschen in seinem Umfeld erheblich darunter leiden. Das ist aber kein Ausschlusskriterium. Ein guter Umgang mit einer Störung führt zu weniger Leid als ein schlechter Umgang mit einer Akzentuierung.

Narzisstische Persönlichkeitsstörung

Bei einer Persönlichkeitsstörung sind bestimmte Anteile der Persönlichkeit besonders ausgeprägt, unflexibel oder wenig angepasst. Betroffene haben lang andauernde Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster, die ein flexibles und situationsangemessenes Erleben erschweren. Dadurch bedingt eine Persönlichkeitsstörung in den meisten Fällen eine niedrigere Lebensqualität mit erkennbaren Leiden und Beeinträchtigungen. Eine Behandlung kann hier zu einer Besserung führen.
Man sollte es aber vermeiden, Ferndiagnosen aufzustellen und jemandem beispielsweise eine narzisstische Persönlichkeitsstörung zu attestieren. Nur ausgebildete Psychiater und Therapeuten können qualifizierte Diagnosen erstellen. Dafür dienen sehr lange Fragebögen, deren Ergebnisse nach der neuesten Ausgabe der ICD (Internationale Klassifikation der Krankheiten) ausgewertet werden.

Die Projektion steht in der Psychologie für das Übertragen der eigenen Gefühle, Affekte und Impulse auf andere. Es handelt sich dabei um eine Abwehrreaktion, mit der ein überzogenes Selbstbild aufrechterhalten werden soll. Man sieht Eigenschaften wie Gier, Neid oder Aggression als nicht erstrebenswert und schiebt sie deshalb anderen in die Schuhe. Obwohl es eigentlich die eigenen Anteile sind, die man als störend empfindet.
Insbesondere Narzissten wenden dieses Verhaltensmuster an, damit sie ihren schwachen Selbstwert kompensieren. Nicht sie weisen negative Verhaltensmuster auf, sondern immer die anderen. Nicht sie haben manipulierende Absichten, sondern ihr Gegenüber. Mit der Projektion verhindern Narzissten zudem (eher unterbewusst als bewusst) eine narzisstische Krise.

https://narzissmus-selbsthilfe.de/die-narzisstische-abwehr-projektion/

Als Public Shaming wird die öffentliche Bloßstellung eines Menschen bezeichnet. Viele erleben so etwas schon in der Kindheit, wenn sie sich vor versammelter Mannschaft eine Standpauke anhören müssen. Wiederholt sich das (oder ähnliches) zu oft, wächst aus solchen Ereignissen nicht selten ein Erwachsener mit einem schwachen Selbstwert heran. Und das ist die Hauptursache für Narzissmus.
Mit der Digitalisierung hat Public Shaming eine neue Dimension angenommen. Die Täter halten peinlichste Momente ihrer Opfer auf Fotos oder Videos fest und stellen sie für jeden sichtbar ins Internet. Dabei sind die Täter meist selbst Narzissten und kompensieren damit ihren geringen Selbstwert.

Public Shaming im Internet- Die Opfer leiden ein Leben lang

Im Gegensatz zum Gaslighting, verzerrt beim Self-Gaslighting kein zweiter die eigene Realität, sondern man selbst. Man misstraut seiner eigenen Wahrnehmung immer mehr, ignoriert seine Gefühle und Bedürfnisse und sucht immer nach Entschuldigungen für das Fehlverhalten anderer.
Betroffene von Self-Gaslighting waren narzisstischen Verhaltensweisen meist lange genug ausgesetzt, um diese Manipulationstaktik für sich selbst zu übernehmen und den Missbrauch des Narzissten in ihrem Leben zu rechtfertigen. An dem Punkt angelangt ist es schwer, den Fesseln einer toxischen Beziehung aus eigener Kraft zu entkommen.

https://narzissmus-selbsthilfe.de/self-gaslighting-sich-selbst-manipulieren/

Silent Treatment leitet sich aus dem Englischen ab und bedeutet so viel wie „Schweigebehandlung“. Das Gegenüber bricht mitten im Gespräch die Kommunikation ab und fängt an, einen wie Luft zu behandeln. Dieses Verhalten hat nichts mit Schmollen zu tun, welches aus Trotz oder Scham passiert und nur wenige Minuten anhält. Die Schweigebehandlung kann Tage, Wochen und Monate andauern und den Angeschwiegenen schwer verletzen. Mögliche Folgen sind:

  • Selbstzweifel
  • Minderwertigkeitsgefühle
  • Selbstanschuldigungen

Silent Treatment wird insbesondere von malignen Narzissten oft angewendet, um ihren schwachen Selbstwert zu kompensieren, die Gesprächssituation zu kontrollieren und ihren Kommunikationspartner zu manipulieren. Dieser versucht meist vergeblich, das Gespräch voranzubringen und das Problem zu lösen, wodurch er eine Abhängigkeit zum Narzissten entwickelt.

https://narzissmus-selbsthilfe.de/silent-treatment/

Als Smear Campaign oder Schmutzkampagne bezeichnet man gezielte Maßnahmen, die den Ruf einer Person oder Gruppe schädigen sollen. Mit einer solchen Aktion bestrafen Narzissten das „Fehlverhalten“ ihrer Opfer und steigern ihren schwachen Selbstwert. Sie erzählen peinliche Geschichten (ob diese stimmen oder nicht, sei mal dahingestellt) und nutzen ihr gesamtes Wissen, um es fertigzumachen. Häufig beziehen sie auch Flying Monkeys in ihre Kampagne mit ein, die ebenfalls negative Botschaften verbreiten.
Aufgrund solcher Schmutzkampagnen ist es wichtig, die Trennung von einem Narzissten gut zu planen. Man sollte bereits vorher wissen, wie man auf bestimmte Verhaltensweisen reagiert. Bestenfalls arbeitet man mit professioneller Unterstützung eine Strategie aus.

Prävalenz

Laut ICD-10 ist die narzisstische Persönlichkeitsstörung die seltenste vorkommende psychische Erkrankung.

Anhang dieser Tabelle kann man sehen, dass die Zahlen, die im Internet umhergeistern, relativ wenig mit dem zu tun haben, was die Wissenschaft anhand von Studien erforscht hat. 

Und es erklärt gleichermaßen, weswegen es so wenig Therapeuten gibt, die auf Narzissmus spezialisiert sind. 

Das schließt aber nicht aus, dass es narzisstisches Verhalten gibt, unter denen Betroffene häufig leiden. Und vielleicht können einige Psychologen auc für sich daraus erschließen, was gemeint ist, wenn jetzt von narzisstischem Verhalten in Beziehungen gesprochen wird. 

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