Vom Opfer zum Selbstliebenden

Wir sind wer wir sind! Nicht schuldig- jedoch verantwortlich!

Ein Versuch etwas aufzuarbeiten, was eigentlich schon lange Vergangenheit sein sollte

Vor 13 Jahren wurden ein Freund und ich Opfer einer Straftat. Wir wurden von zwei angetrunkenen jungen Männern bedroht, verfolgt, geschlagen und beraubt. Die Täter wurden schnell gefasst. Noch nie hatte ich so große Todesangst wie damals. Vor Gericht versuchen uns die Verteidiger der beiden Angeklagten zu beeinflussen oder uns gar eine Mitschuld an der Tat zu geben. Glücklicherweise hat der Richter das erkannt und blieb hart. Und dennoch kam das heute in mir hoch.

Ich habe das Buch noch gelesen und war begeistert. Im Film „Der Fall Collini“ jedoch brach diese Wunde wieder auf. Ja ich war Opfer. Ich fühlte mich so und der Schock saß tief. Wenn Anwälte um ihre Mandanten kämpfen, scheint Ihnen jedes Mittel recht. Auch im Film war es so, dass der Anwalt der Gegenseite versuchte einen Fortgang der Gerichtsverhandlung, die zur Wahrheitsfindung dient, zu verhindern. Es erinnert ein wenig an Victim Blaming. Wenn man sich der Zusammenhänge bewusst wird, kann die ganze Wucht der Erkenntnis einen ohnmächtig werden lassen. Und ein Ende dieses Unvorstellbarem scheint nicht in Sicht. Immer noch werden Täter freigesprochen, weil ein findiger Anwalt es schafft das Opfer als mitverantwortlich oder gar unglaubwürdig darstehen zu lassen.

Für die Tat jedoch ist das Opfer nicht zu belangen. Lediglich für den Umgang damit, ist das Opfer verantwortlich. Jedoch wird es oft alleine gelassen, während dem Täter der Weg zur Resozialisierung ermöglicht wird. Ich will das absolut nicht schlecht reden. Im Gegenteil. Jeder hat eine zweite Chance verdient. Aber wenn das Opfer allein gelassen wird, dann hat es keine Chance die Tat für sich aufzuarbeiten. Das heißt die zweite Chance kann nicht genutzt werden. Und so kann auch aus dem Opfer irgendwann ein Täter werden. Ein Täter an sich selbst.

Wenn man dazu noch ewig lange auf einen Therapieplatz warten muss, dann geht irgendetwas gewaltig schief in diesen System. Vielleicht erklärt das ja ein wenig, warum so viele Menschen depressiv sind, sich nicht im Stande fühlen liebevoll mit sich selbst zu sein und sich Nacht für Nacht im Schlaf wälzend, grübelnd, auf der Suche nach der Unschuld des inneren Kindes.

1968 wurde ein Gesetz verabschiedet. Das Einführungsgesetz zum Ordnungswidrigkeiten Gesetz, auch Dreher-Gesetz genannt. Das ermöglichte dass viele Kriegsverbrecher und Nazis nicht mehr bestraft werden konnten. Sie wurden größtenteils als Mordgehilfen also Totschläger eingestuft. Totschlag verjährt nach 20 Jahren. Deswegen können Menschen, die früher barbarische Taten begingen nicht mehr bestraft werden. Das Gesetz schützt sie. Die Opfer jedoch wurden und werden nach wie vor verhöhnt.

Der Schaden ist immens, eine ganze Gesellschaft lebte und lebt immer noch unter Selbstverdacht. Ja manche Menschen fühlen sich schuldig. Sie tragen das, was ihre Vorfahren taten teilweise noch in sich.

Wie bewiesen wurde, wird vieles über die Gene weiter vererbt. Das heißt die stressbedingen Veränderungen, die in posttraumatischen Belastungsstörungen, Paranoia oder Persönlichkeitsstörungen münden, sind durchaus erklärbar. Sie wurden vererbt. Bei manchen mehr, bei manchen weniger.

Nicht umsonst sagt man, dass wir immer noch in der Nachkriegszeit leben, wir also alle Kriegsenkel, Kriegsurenkel oder Kriegsururenkel sind.

Ich weiß dass mein Urgroßvater väterlicherseits ebenfalls ein Nazi war. Ja er gehörte der SS an. Er war Unteroffizier. Er fiel jedoch im Krieg. Doch dennoch war er Mordgehilfe Hitlers. Mein leiblicher Vater litt darunter. Ihn plagten Alpträume, die er erst mit Spielen kompensierte, später mit Alkohol. Was er heute macht, weiß ich nicht.
Er kann nichts dafür. Aber er ist, wer er ist. Und ich bin, wer ich bin. Und ihr seid wer ihr seid. Nicht verantwortlich für das, was eure Vorfahren taten, aber verantwortlich für das, was ihr heute tut.

Ich hoffe ihr lieben Menschen seid euch der Verantwortung für euer Leben bewusst.

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