Ich könnte diesen Beitrag auch einfach nur „Wie kommuniziere ich“ nennen, vielleicht sogar die Bewertungen richtig oder falsch anführen, aber dann würde ich als Lehrer auftreten, der belehrt und genau die Sprache verwenden, die es vielen von uns so schwer macht aktiv oder passiv zuzuhören (Gewaltfrei zu kommunizieren). Ich kann nämlich nicht sagen, dass ich es besser weiß, oder überhaupt, dass ich es wirklich so genau weiß. Ich teile mich hierüber nur mit. Es ist mir ein Bedürfnis. Ich teile etwas von meinen Erfahrungen. Also kommuniziere ich. In der Tat es gibt manchmal narzisstisch strukturierte Menschen, die eine konstruktive Kommunikation scheinbar total erschweren oder gar unmöglich machen. Man könnte meinen, sie sprechen eine eigene Sprache, nämlich die „narzisstische- Sprache“ Und wie ich mit diesen Menschen (Anteilen) kommuniziere, möchte ich gerne in diesem Beitrag mit Ihnen teilen.
Bevor ich Ihnen jetzt konkret mitteile, was sie tun können um mit ihrem Narzissten besser zu kommunizieren, möchte ich gerne auf eine Regel des mittlerweile verstorbenen Kommunikationspsychologen Paul Watzlawik hinweisen, der einst sagte… „Man kann NICHT nicht kommunizieren“. Dazu hat er die 7/38/55´er Regel aufgestellt. Diese besagt, dass wir in der Tat nur 7% über die Sprache erfassen, 38% über den Ton („Der Ton macht die Musik“) und 55% über die Körpersprache läuft, also auch die Mimik, die Gestik oder wie wir unsern Arm halten. Die meisten Missverständnisse also basieren darauf, dass unsere Aufmerksamkeit in Bezug auf eine konstruktive Kommunikation leider sehr oft gestört ist. Wenn wir nämlich nur unser Augenmerk auf den Inhalt legen und alles andere ausblenden, dann ist es klar, woran er scheitert. Wir sind nicht ganz bei der Sache.
Man könnte meinen, das Reizfiltersystem sei kaputt oder die Triggerauflösungsanlage wäre defekt. Und einen auf den das besonders zutrifft ist der Narzisst. Der blockiert maßlos. Der behindert massiv. Der sagt einem dauernd, was man tun soll und wenn es nicht nach seiner Nase läuft, zieht er sich beleidigt zurück oder macht einem Vorwürfe. Manchmal nuschelt er ohne es zu merken und redet anderen ein, nicht richtig zugehört zu haben. Er erhebt seine Stimme aus undefinierbaren Gründen. Er redet trotz Nebengeräuschen. Er ist abgelenkt und nicht bei der Sache. Er guckt einem nicht in die Augen. Und er ist ganz und gar uneinsichtig. Nein er ist sich keinerlei Verantwortung bewusst. Er denkt sich, er sei nur verantwortlich für das was er sagt, nicht aber dafür, was der andere daraus macht. Er projiziert seinen Anteil stets auf andere. Er ist zu 90% leider völlig unbewusst. Und er ist sich nicht mal darüber bewusst darüber, dass es so ist. Nein er trägt keinerlei Schuld daran. Schuld, das sind immer die anderen. Das kann für sein Umfeld mitunter sehr anstrengend sein. Er weckt die schlafenden Löwen, die einem Furcht einflößen und einem auch noch das Gefühl geben „Schuld“ daran zu sein.
Nun wer mit einem Narzissten kommunizieren möchte, kann es durchaus über die No- Contact Regel tun, welche beinhaltet dass man einen Narzissten komplett ignoriert. In der Tat scheint diese Regel eine sehr bequeme zu sein. Es erfordert zwar auch Anstrengung das Verlangen nach einem Kontakt zu unterdrücken, aber auf Dauer scheint es der Beste Weg zu sein. Allerdings ist auch diese Kommunikations- Sperre eine Form der Kommunikation. Mehr dazu jedoch später…
Jedoch gibt es noch eine andere Methode. Und diese ist aus meiner Sicht wesentlich effektiver, weil auch leichter zu erlernen. Sie erfordert zwar ebenfalls eine gewisse Anstrengung, kostet aber weniger Energie als die ständige und doch manchmal sehr schmerzhafte Ignoranz. Diese Methode basiert auf zahlreichen anderen Methoden aus der Verhaltenstherapie, der humanistischen Therapie, der Achtsamkeit, der Awareness und der Kommunikations- und Sozialpsychologie. Im Grunde ist sie sehr einfach zu erlernen. Und wer fleißig übt, wird Meister.
Sie meinen jetzt sicher, dass ich gut reden habe, denn wenn das so einfach wäre, würde man das doch jederzeit anwenden können. Leider ist es jedoch so, dass wir diese Methode weder in der Schule lernen, noch von unseren Eltern beigebracht oder vorgelebt bekommen. Es bedarf also einem Training. Und dieses Training nenne ich konstruktive Kommunikation mit narzisstisch strukturierten Menschen. Sie werden sehen, dass wenn sie dieses Training gemacht haben, dass sie in Zukunft mit wirklich jedem Menschen auf Augenhöhe kommunizieren können. Die Missverständnisse werden auf ein Minimum reduziert sein und wenn auch diese aufgelöst geworden sind, werden sie mit einem lachenden Auge gesagt haben „Das war doch gar nicht so schwer“.
Sind sie dazu bereit?
Ja?
Oh schön, das dachte ich mir. Dann folgen sie mir 🙂
Fortsetzung folgt….
Eine Antwort
Habe heute (Ende Oktober 2019) diesen Beitrag zu dem aus meiner Sicht wichtigen Thema gelesen, vermisse aber die Fortsetzung.
Nach dem heutigen Gespräch mit der narzisstischen Mutter meiner Kinder, habe ich ihr gegenüber angeregt, dass sie doch bitte die (angeblichen) „Verfehlungen“ ihrer Schwiegermutter (die Bestrebungen von Narzissten ihre Opfer der verbleibenden sozialen Kontakte zu berauben, Ratsuche als „Rufmord“ und „Verleumdung“ zu diffamieren scheint mir ein Thema, das der Vertiefung bedarf) in einer Liste zusammentragen soll. Das musste irgendwie entwaffnend wirken, denn eine Antwort erhielt ich nicht.
Sehe dem zweiten Teil mit großem Interesse entgegen.