Vom Opfer zum Selbstliebenden

Ich wollte einfach nur kein Opfer sein

Hey Mausi,

mein Leben lang wollte ich nur eins: Ich wollte dazugehören. Ich wollte ein bisschen sein, wie alle anderen. Ich wollte keine Sonderbehandlung. In mir war der Wunsch nach Normalität. Stattdessen war mein Leben voller Extreme.

Ich war Mobbingopfer Nummer 1

Als ich 12 Jahre alt war, wurde bei mir ADHS diagnostiziert. Für meine Mutter war dies der Freifahrtschein mir für alles die Schuld zu geben. Jedes mal, wenn wir eine Meinungsverschiedenheit hatten, spielte sie auf perfide Art und Weise die ADHS- Karte aus. Ich bekam eine Sonderrolle und war gezwungen zu allem Ja zu sagen. Ich wurde zur Marionette meiner Mutter. Überall erzählte sie, dass ich ADHS habe, wahrnehmungsgestört sei und man mich auf keinen Fall ernst nehmen solle. Freunde hatte ich dadurch keine. Die, die ich fand, waren meiner Mutter nicht gut genug. Auch redete sie mir, dass ich niemals Freunde haben würde. Und so war es dann auch. Niemand wollte was mit einem Sonderling wie mir zu tun haben. Und so war ich stetiger Außenseiter.

Ich wurde oft ausgegrenzt und weil es meinen Mitschülern soviel Freude machte mich schwach zu sehen, haben sie mich gemobbt, indem sie mich in der Schule provozierten und nach der Schule auflauerten um mich zu verfolgen und zu jagen. Ich hatte kaum eine ruhige Minute – aber extrem große Angst. Selbst, wenn ich weinte, machten sie weiter. Und immer war ich allein. Ich überlegte mir 100 Strategien dem zu entkommen, doch es halt alles nichts. Wenn ich mich dann mal wehrte, bekam ich auch noch die Schuld. Kurz darauf unternahm ich meinen ersten Suizidversuch.

Der Versuch mein ADHS abzulegen

Als ich 20 war, war ich das erste Mal in der Psychiatrie. Vom ADHS erzählte ich nichts. Also diagnostizierte man mir eine Depression. Wenigstens kein ADHS dachte ich. Und ich wurde auf sämtliche Persönlichkeitsstörungen getestet. Ich hatte von jedem ein bisschen, aber nichts stimmte so ganz und so ging das immer so weiter. Es gab viele Verdachtsdiagnosen, aber keine erfüllte ich so ganz. Und dennoch war ich dankbar für jede neue Diagnose, dankbar für jeden Schuh, den man mir hinschmiss.

Ich versuchte jede Krankheit so gut es ging zu imitieren. Aber ich tauge weder als Borderliner, noch als ängstlich vermeidend und schon gar nicht als Narzisst. Ich war viel zu reflektiert. Ich kannte meine Schwächen. Und dennoch wollte ich meine ADHS- Diagnose ablegen, weil mich diese zum Opfer machte. Ich wollte nicht in die Schublade, die man mir zuwies und die mir meine Kindheit zerstört hat.

Ich tat so, als wär ich Narzisst

Ich wollte eine Extrawurst und so startete ich ein Doppelleben. Denn als man mir narzisstische Züge attestierte, tat ich so, als wär ich Narzisst. Ich fand das Eisenofenmärchen von Hans- Joachim Rohr sehr faszinierend. Und ich fand die Geschichte von Narziss & Goldmund berührend. Auf einmal hatte ich eine Erklärung. Ich war selbstbewusst und auf einmal hatte ich Freunde. Es schien so, als hätte ich mein Identitätsproblem gelöst. Denn auch mit den Frauen lief es fortan besser.

Ich hatte zum ersten Mal ein kleines bisschen das Gefühl der zu sein, der ich sein wollte. Bis ich das erste Mal ins Internet ging und gelesen habe wie schlimm Narzissten sein sollen – insbesondere die diagnostizierten. Ich wollte das partout nicht wahr haben. Was ich über narzisstische Beziehungen las, konnte ich nicht nachvollziehen. Ich verteidigte den Narzissten vehement. Manch einer unterstellte mir, ich würde den Narzissmus verherrlichen oder den Narzissten gar glorifizieren. Jedoch gab mir die Identität Narzisst zu sein ein besseres Gefühl als die Identität mit der ADHS- Diagnose.

Schließlich war ich austherapiert.

Und dann begann wieder mein Kampf. Mein Kampf den Narzissmus- Stempel loszuwerden. Anfang 2020 wurden dann alle Diagnosen gestrichen. Ich war „austherapiert“. Man schrieb mich quasi gesund. Selbst die Depression nahm man mir. Ich hatte in den vielen Therapien und Klinikaufenthalten gelernt besser für mich zu sorgen und mich weniger aufzuregen. Auch war meine Auftreten weniger fordernd bzw. feindselig. Ich verkaufte diese Heilung groß. Doch glücklich wurde ich nicht.

Mein ADHS holte mich im Laufe der Zeit wieder ein. Ich neigte zu Vergesslichkeit und ich war überaktiv und mordgeschäftig. Dazu war ich ruhelos, teilweise zappelig und impulsiv. Ich baute mir mein eigenes Gefängnis. Ich kaufte allerlei Zeugs. Ich musste meine innere Leere füllen. Ich lebe nun in einem goldenen Käfig.

Dir waren meine Diagnosen immer egal

Jetzt sitze ich hier und mache mir meinen Kopf, wie so oft und frage mich ob ich aufgeben soll. Denn weitermachen wie bisher fühlt sich nicht gut an. Du sagtest neulichs, ich soll mich so nehmen wie ich bin. Ich bin Klausi und gut so wie ich bin. Das waren deine Worte Mausi. Dir war schon immer egal, wie ich mich definierte. Dir waren die Diagnosen egal.

Ein Kollege meinte dass meine von mir als negativ empfundenen Eigenschaften in mancher Hinsicht positiv zu bewerten sind, da diese einen Nutzen darstellen für die Gemeinschaft. Also ist nicht alles schlecht. Zumindest nicht so schlecht, wie ich immer dachte.

In erster Linie bin ich jedoch froh dir begegnet zu sein. Das wollte ich dir einfach an dieser Stelle mitteilen.

Liebe Grüße

Dein Klausi

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