Toxische Beziehungen sind für die leidende Person nicht auszuhalten. Aber was sind toxische Beziehungen und welche Art toxische Beziehungsmuster gibt es? Woher rühren sie und was hat der Begriff Contaminate damit zu tun?
Morbus Kummer (ganz viel Kummer) – Entwicklung meist in früher Jugend
Wenn die Entwicklung eines Menschen gehemmt wird, wenn er gezwungen ist in seiner frühen Kindheit und seiner Jugend seine Gefühle zu unterdrücken oder gar abzuspalten, wenn der Schmerz nicht gefühlt werden darf und der viele Kummer (Morbus Kummer) darüber nicht ausgelebt wird, dann trägt dieser Mensch später ein verletztes und frustriertes Kind in sich. Und dieses Kind zeigt sich öfters als dem Erwachsenen lieb ist. Es bestimmt unvorhersehbar das Verhalten des Erwachsenen.
Der Mensch entwickelt diverse Verhaltensmuster die u.a. dem gestörten/ungesunden Narzissmus, zugeordnet werden. Diese Verhaltensmuster sind in der Kindheit hochfunktional, da sie das Überleben des Kindes sichern. Im Erwachsenenalter jedoch sind diese Muster hochtoxisch, weil sie die Beziehungen der Menschen sabotieren. Man könnte diese Strukturen auch als Traumaüberlebensstrategien bezeichnen.
Contaminate -11 toxische Beziehungsmuster
Der amerikanische Psychologe John Bradshaw der einst den Begriff des inneren Kind prägte, bezeichnete das verletzte Kind in seinem Buch „Das Kind in uns“ als vergiftet. Und er bezeichnete die Art und Weise wie das Kind sich in unser Leben einmischt und unsere Beziehungen sabotiert als toxisch. Er verwendete das Wort „Contaminate“ welches für vergiften steht. Das Wort „Contaminate“ besteht aus 11 Buchstaben und jeder Buchstabe dieses Wortes steht für ein toxisches Beziehungs- bzw. Verhaltensmuster.
Wir verwenden zuerst den deutschen Begriff toxischer Beziehungsmuster und dahinter den Original- Begriff aus dem Englischen. Die Anfangsbuchstaben der jeweiligen englischen Begriffe ergeben zusammen gesetzt das Wort „Contaminate“.
Definition von Contaminate – Muster toxischer Beziehungen
- Co–Abhängigkeit (Co-Dependence)
- Gewalt (Offender Behaviours)
- Narzisstische Störungen (Narcisstic Disorders)
- Vertrauensprobleme / Misstrauen (Trust Issues)
- Agieren / Selbstbestrafung (Acting Out / Acting in Behaviours)
- Wunderglaube (Magical Beliefs)
- Störungen der Intimität (Intimacy Dysfunctions)
- Undiszipliniertes Verhalten (Nondisciplined Behaviours)
- Sucht oder Zwänge (Addictive/ Compulsive Behaviours)
- Denkstörungen – schwarz-weiß denken (Thought Disortions)
- Innere Leere – Depression (Emptiness, Apathy)
© Die Begriffserklärungen und die tiefergehende Auseinandersetzung sowie ein Test mit den jeweiligen Mustern wird noch ergänzt.
Toxische Scham – was ist mit mir nicht in Ordnung?
Die Gründe für Terror, Hass, Krieg, Missbrauch, Unterdrückung und die sogenannte toxische Scham (das Gefühl mit einem selbst sei was nicht in Ordnung, was den krankhaften Perfektionismus begünstigt) sind oft verletzte innere Kinder. Und um sein inneres Kind vor weiteren oder neuen Verletzungen zu schützen, wendet der Mensch seine hochentwickelten hochtoxischen in der Kindheit erlernten Verhaltensstrategien an.
Bradshaw zufolge erzeugt toxische Scham herabwürdigende Stimmen in unserem Kopf, die uns von unserer Wertlosigkeit überzeugen möchten. Sie flüstern uns auch ein, dass uns so, wie wir wirklich sind, bestimmt niemand mag. Deshalb versuchen wir uns zu verstellen oder anzupassen, so gut es eben gelingt.
© John Bradshow
Narzissten sind bedürftig & doch nicht in der Lage Verantwortung zu übernehmen
Toxische Menschen sind meistens extrem bedürftig und nicht in der Lage für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Sie geben mitunter anderen die Schuld, wenn diese ihre Bedürfnisse nicht erfüllen.
Gleichzeitig schämen sie sich für ihr Sein,
- fühlen sich schuldig,
- weswegen sie sich sehr oft rechtfertigen,
- entschuldigen sich,
- vergleichen sich teilweise
- werten sich selbst über andere Stellen ab,
- versuchen andere zu retten.
Manchmal projizieren sie ihre Schuldgefühle auch auf andere und bekämpfen diese dann beim Gegenüber. Man spricht dann von der Projektion.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: toxische Überlebensstrategie in Beziehungen
Toxische Beziehungsmuster bzw. narzisstisches Verhalten bzw. die pathologische Form, die sogenannte Narzisstische Persönlichkeitsstörung ist jedoch nur eine der 11 toxischen Überlebensstrategien, die ein Mensch entwickelt.
Man bezeichnet diese Überlebensstrategien auch als Abwehrstrategien, Schutzmechanismen oder Schmerzvermeidungsstrategien. Diese Strategien haben immer den Zweck etwas zu vermeiden, zu kompensieren oder etwas zu wiederholen.
Fazit: Narzissmus Selbsthilfe – toxische Beziehungsmuster erkennen
Deswegen setzt sich die Narzissmus Selbsthilfe auch für eine Umfassendere Aufklärung ein und eine differenziertere Darstellung im Internet, der jeweiligen Strategien. So sehen wir die Selbsthilfe z.B. manipulatives Verhalten nicht als ein Muster, was ausschließlich beim Narzissten vorkommt. Manipulation im Alltag passiert im Grunde genommen täglich. Und ein Kind wird durch Manipulation zum Opfer und durch Nachahmung automatisch zum Täter. Ja jeder Mensch manipuliert und ist somit hin und wieder auch toxisch.
Autor: Daniel Brodersen