Es ist fast wie eine Sucht, obwohl in manchen Fällen das „fast“ noch untertrieben ist. Vermutlich können jedoch viele, (und vielleicht auch du) die das hier lesen, unterschreiben, dass sie sehnsüchtig auf der Suche nach Erklärungen schon auf ganz vielen Seiten unterwegs waren. Sie haben reichlich Bücher zu diesem Thema gelesen haben, und schon unzählige Stunden auf Youtube verbracht haben, um den Mythos Narzissmus oder die Faszination „Der Narzisst“ zu verstehen. Einen Süchtigen bezeichnet man als Junkie. Und jemanden der alles über Narzissmus konsumiert dann wohl Narzissmusjunkie.
Auf der Suche nach einer Erklärung für narzisstischen Missbrauch
Googelt man das Wort „Narzissmus“ finden sich 50.000 verschiedene Einträge zu diesem Thema. Bei Youtube geben sich unterschiedliche Lifecoaches und psychologische Berater die Klinke in die Hand. Überall wird vom bösen Narzissten gesprochen. Und wie sehr man unter ihm gelitten hat. Und es werden Beispiele genannt für narzisstisches Verhalten. Schnell kommt man als Betroffener auf den Trichter findet einen Namen, für das, was da mit eine passiert ist.
Es werden Beweise gesucht, die die eigenen Thesen bestätigen. Dafür bedarf es keinem Psychologiestudium, denn die Fakten scheinen ein deutig. Mein Ex zeigte dieses oder jenes Verhalten – der muss ein Narzisst sein. Meine Mutter, mein Vater, mein Chef – alles Narzissten. Wer suchet der findet. Und ein Suchender kann schon mal eine Sucht entwickeln. Das heißt, viel Zeit dafür ververschwenden, sich zu diesem Thema zu belesen, auf Kosten von angenehmen Aktivitäten, die vernachlässigt werden.
Finden Sie sich wieder?
Dann geht in Ihnen auch der Narzissmusjunkie um…
In seinem Umfeld findet er niemanden der sein Leid auch nur im Ansatz nachvollziehen kann. Manche Freunde ziehen sich sogar entnervt zurück, weil es kein anderes Thema mehr gibt. Als Außenstehender ergibt so manches Verhalten keinen Sinn, denn niemand steckt im Kopfe so eines Suchenden drin. Manchmal sind die Wahrnehmungen auch nur unterschiedlich. Und es ist daher nicht ersichtlich, was jetzt wahr ist und damit wichtig. Denn jede Wahrnehmung ist aus der eigenen Sicht richtig.
Was der Leidtragende und auf der Suche nach Erklärungen sich wünscht ist Verständnis und Mitgefühl. Denn dies kann er von seinem ehemaligen Partner nicht erwarten. Schließlich handelt es sich dabei um einen Narzissten, eine Person Non- Grata, ein rotes Tuch, welches gemieden werden muss. Diese Person, ist schließlich der Grund, weswegen man sich auf diese Suche begibt.
Der Narzissmusjunkie ist ebenfalls süchtig nach Bestätigung und Anerkennung
Alles darf sein – nur für den Narzissmusjunkie nicht – der fühlt sich missverstanden und das ist ja so gemein. Der Junkie glaubt fortan nur noch von Narzissten umgeben zu sein – die anderen die Bösen und er das arme Schwein, der seiner Sucht nach Narzissmus nicht wieder stehen kann. Dabei geht´s dem Junkie ebenfalls nur um Anerkennung und Bestätigung – die er verzweifelt sucht.
Seine Kompensation ist die Suche nach einer Erklärung im Außen, während er sein eigenes Leid betäuben muss, weil er sonst depressiv wird und sich selbst verliert.
Im Internet tauschen sich die meisten Junkies aus, besonders gern und zahlreich in Foren oder bei Facebook. Auf sogenannten Hilfeseiten, geführt von Betroffenen, die selbst noch mitten drin stecken und daher gar nicht wirklich helfen können. Zu sehr stecken Sie noch selbst im eigenen Dilemma drin.
Zudem sind die allermeisten Helfer ebenfalls süchtig. Sie sind süchtig danach, anderen zu helfen, weil sie sich selbst nicht helfen können. Sie suchen den Austausch mit der Hoffnung, dass sich etwas an ihrem eigenen Leid verändert oder dass sie abgelenkt werden, von dem was sie am Boden hält.
Gleichzeitig klären sie über narzisstisches Verhalten auf. Der Narzissmus muss entlarvt werden, genauer gesagt müssen Narzissten zur Rechenschaft gezogen werden, für all das, was man Ihnen angetan hat.
Auch der Narzissmusjunkie hat nicht gelernt für sich selbst Verantwortung zu übernehmen
Nur scheuen sie sich eine professionelle Selbsthilfegruppe zu gründen, denn dort könnte es passieren, dass Sie ihre Opferrolle riskieren. Es könnte durchaus vorkommen, dass andere, die den gleichen Weg genommen, schon erkannt haben, dass Jammern nur bedingt hilfreich ist und das falsche Verdächtigen anderer großer Mist.
Der nach Antwortensuchende hat sogar Ausreden und Erklärungen parat, warum er seine Situation nicht ändern kann. Die anderen sind schuld und den Therapeuten fehlt die Geduld. Und das Schlimmste ist: Viele Therapeuten glauben ihnen nicht. Man nimmt ihnen nicht ab, dass der Partner ein Narzisst sein soll. Also dümpelt er lieber weiter rum auf zahlreichen Seiten – sei es im Internet oder in einem Buch.
Die Suche nach einer Erklärung führt häufig zu Nichts
Von seiner Suche hat er nie genug. Selbst wenn er mal eine Erklärung findet- denn diese kann er nicht annehmen – weil die eigene Wahrnehmung und damit die eigene Wahrheit eine ganz andere ist. Und dann verdächtigt er lieber andere ein Narzisst zu sein, während er leidet wie ein armes Schwein.
Wie wäre es mal mit einem Narzissmusentzug? Vielleicht wird dann auch alles wieder gut. Das Internet ist voller Tipps bezüglich Heilung, auch auf unserer Seite gibt es zahlreiche Mitteilungen – wie man zu sich selber finden kann. Wir sind gerne für dich da- jeden Tag.