Eine Trennung von einem ehemals geliebten Menschen tut oft weh und ist oft mit Nebenwirkungen verbunden. Sich von einem Narzissten zu trennen, dagegen beschreiben viele Menschen dagegen als Lebensaufgabe. Genauso verhält sich das, wenn wir selbst verlassen werden. Denn auch wenn Selbstempathie gegen Liebeskummer oft die einzige Heilung ist, fällt es vielen Menschen schwer, sich selbst gegenüber empathisch zu sein.
Einerseits verhaften manche Menschen auf der Wut- Schuld-Wippe und überlegen es sich, sich am Ex zu rächen, anderereits wurde es auch oft nicht gelernt, zu sich selbst liebevoll und empathisch zu sein. In diesem Artikel will ich Mut machen und Ihnen 7 Tipps geben, wie sie die Trennung von einem Narzissten am ehesten überleben.
Jeder Abschied ist ein kleiner Tod
Wenn wir von einem Menschen verlassen werden, bricht unsere Welt zusammen. Wir machen 5 verschiedene Phasen durch, die uns auf unserem Weg der Heilung begleiten. Manche Phasen dauern länger, manche gehen ganz schnell vorbei. Nicht selten ist der Liebeskummer der dabei entsteht toxisch, denn es geht den Betroffenen mitunter an die Substanz.
In diesen 5 Phasen erleiden wir Gefühle, die uns an unsere Grenzen bringen. Unser Hormonhaushalt gerät durcheinander. Auch körperliche Begleiterscheinungen und akute Belastungsreaktionen können auftreten. Oft wissen wir nicht, was wir gegen diesen Ansturm an negativen Gefühlen und Schattenanteilen tun sollen. Tageweise hegen wir Rachegedanken, anderntags sind wir wieder von Schuldgefühlen geplagt und überlegen, wie wir unseren Ex zurück gewinnen können.
Es gibt nicht den einen Ratschlag um Liebeskummer zu überwinden
Um Liebeskummer zu überwinden, den Ex- Partner loszulassen und um langfristig zu heilen, gibt es nicht den einen Ratschlag. Bewiesen ist zwar einerseits, dass Selbstempathie gegen Liebeskummer schon eine wichtige Ressource darstellt, es ist aber auch bewiesen, dass manche Menschen in diesen Phasen keinen Zugang zu ihren Ressourcen haben, und teilweise gar nicht gelernt haben, was es heißt sich selbst gegenüber liebevoll und empathisch zu sein.
Fragen wie: „Wie gehst du mit Menschen um, die du liebst“ oder „Was tust du für Menschen, die du liebst“, können zwar greifbar machen, was du tun kannst, um sich selbst zu behandeln, aber wie das letztendlich aussieht, ist bei jedem Menschen individuell. Auf jeden Fall gibt es aber jede Menge Dinge, die du tun kannst, um den größten anfänglichen Schmerz erträglicher zu machen.
Selbstempathie bei Liebeskummer
Auch wenn es Dir schwer fällt es dir einzugestehen: Du hast gute Gründe zu leiden. Dir ist etwas Schlimmes passiert. Eine Trennung ist immer Existenziell. Denn gemeinsame Träume, Ziele und Zukunftsplanungen müssen aufgegeben werden, oder neu überdacht werden. Möglicherweise erkennst du auch jetzt schon, dass vieles von dem nur eine Projektion war – umso bitterer aber die Erkenntnis – dass du verliebt warst in eine Vorstellung, die niemals Realität werden kann.
Es ist nun ganz wichtig für dich, dich deswegen nicht abzuwerten. Es ist normal, insbesondere nach einer Trennung von einem Narzissten sich hilflos und schwach zu fühlen. Mach dir dabei aber immer wieder bewusst: Liebeskummer ist nur ein Gefühl. Und du bist nicht dein Gefühl. Du darfst Liebeskummer haben und bist trotzdem nach wie vor ein liebenswerter Mensch. Wenn du dir eingestehst, dass es weh tun darf, zeigst du ein hohes Maß an Selbstempathie.
Kurz über Selbstempathie:
Während die positive oder wohltuende Form der Empathie für andere Menschen bedeutet, Anteil zu nehmen ohne mitzuleiden, könnte man es bei der Selbstempathie so bezeichnen, dass man auf sich selbst und die eigenen Gefühle eingeht ohne zu stark darin aufzugehen oder sich überrollen lässt. Es bedeutet, für sich selbst in so einem Moment da zu sein, in sich reinzuhorchen und präsent zu sein im Augenblick- nur für sich. Das ist es, was man lernt, wenn man sich mit dem inneren Kind oder Achtsamkeit beschäftigt, was unglaublich heilsam ist und ebenfalls hilft sich selbst zu regulieren und gute Beziehungen mit anderen zu führen.
Ins Tun kommen – Selbstempathie gegen Liebeskummer in der Praxis
Das Lesen von unterschiedlichen Ratgebern und das Verstehen von Zusammenhängen sind schon wichtige Schritte um aus dem Tal der Tränen heraus zu kommen. Jedoch sollte man auch hier abwägen, was einem langfristig hilft. Der Konsum von Youtubevideos über Narzissmus z.B. , kann hilfreich sein, kann aber auch zu einer neuen Sucht führen und weiteren Liebeskummer verursachen.
Der Fokus sollte eher auf Inhalten liegen, die sich mit Übungen aus der Achtsamkeit und inneren – Kind Heilung beschäftigen und Fragestellungen oder Reflexionsfragen beinhalten. Damit man das beste aus den Übungen ziehen kann, muss eine gewisse Bereitschaft vorhanden sein, selbst aktiv zu werden – also Selbstempathie gegen Liebeskummer einsetzen um einen gewissen Erfolg herbei zu führen.
Jeder Mensch trägt alle Ressourcen in sich, die er für eine Veränderung braucht.
Richard Bandler
7 Tipps um den Liebeskummer nach der Trennung von einem Narzissten zu überwinden
1. Kontakt vermeiden
Du gibst dein Bestes, keinen Kontakt zu deinem Ex- Partner zu suchen. Du wirst ihm nicht schreiben oder ihn anrufen. Auch wenn du vielleicht einen gewissen zwang empfindest oder Suchtdruck spürst, solltest du an dein großes übergordnetes Ziel denken, dich von deinem Liebeskummer und Schmerz zu befreien um langfristig ein Besseres Leben zu führen. Wenn du weiter gehen möchtest, dann wendest du den No- Contact an.
2. Gefühle fühlen – Selbstempathie gegen Liebeskummer aktiv üben
Gefühle zu unterdücken macht wenig Sinn, also lass diese an die Oberfläche kommen, wenn du sie wahrnimmst. Du wirst fortan Selbstempathie gegen Liebskummer aktiv einüben, indem du dir fortan erlaubst deine Gefühle da sein zu lassen und anzunehmen, wie sie kommen. Du weinst, du schreist, du bist wütend oder traurig. Lass dich so sein, wie du bist. Du stehst zu dir und erlaubst dir, zu deinen Gefühlen, die du hast, zu stehen.
3. Mit Grübeln aufhören indem du Tagebuch schreibst
Du wirst dein Bestes geben, nicht ständig an die Trennung oder deinen Ex zu denken. Auch wirst du aufhören im Außen nach Antworten zu suchen. Vermutlich kann dein Ex- dir keine Antwort geben auf sein verhalten, weil er es selbst nicht so genau weiß.
Du wirst also auch keine Youtubevideos über narzisstischen Missbrauch schauen, denn wenn die Beziehung zu Ende ist, ist ebenfalls vorbei, mit dem Missbrauch des anderen an dir, es sei denn, du lässt es weiterhin zu, indem du nichts für dich tust. Du kannst stattdessen Tagebuch schreiben und alles aufschreiben, was dir auf der Seele liegt.
4. Trost suchen
Du wirst fortan die wichtigen Menschen in deinem Leben kontaktieren und diese um deine Unterstützung bitten. Es ist wichtig, deine Freude vorher einzuweihen sowie zu informieren und sie darum zu bitten, statt zu erwarten und vorrauszusetzen, dass sie einfach da sind – denn auch für deine Freunde kann es eine anstrengende und kraftraubende Zeit sein dir Halt zu geben, wenn du es gerade brauchst.
Vielleicht hast du ein Lieblingskuscheltier oder gar ein Haustier. Insbesondere der Kontakt zu Tieren kann hilfreich sein, Trost und Zuversicht zu finden, insbesondere in Zeiten, in denen man das Gefühl hat, es nicht selbst zu können.
5. Dinge unternehmen/ alte Hobbys aufleben lassen
Um in der Selbstempathie gegen Liebeskummer zu bleiben, verkriechst du dich fortan nicht mehr nur in deinen eigenen 4 Wänden, sondern du versprichst dir selbst fortan mindestens 1x die Woche mit Freunden etwas zu unternehmen. Du wirst auch Dinge tun, die mit deinem Ex vielleicht nicht möglich waren.
Alles, was dir eine Freude macht und dir hilft, ist erlaubt. Du kannst auch alte Hobbys wieder aufleben lassen. Oder du suchst dir sogenannte Peergroups, also Gruppen von Gleichgesinnten, die deine Interessen teilen. Auch ein Ehrenamt in dem du auf neue Menschen triffst, ist eine wundervolle Möglichkeit sich abzulenken und über den Schmerz hinwegzukommen.
6. Liebevoll sein und kleine Rückschläge verzeihen
Du wirst vermutlich Rückfälle haben. Es wird Tage geben, an denen es dir sehr schlecht geht. Du setzt dich bestenfalls nicht unter Druck und wirst die vorherigen Übungen anwenden. Du wirst akzeptieren, nicht in deiner Kraft zu sein und dass du vermutlich seelisch verletzt bist. Daher bist du liebevoll und nachsichtig dir selbst gegenüber. Du nimmst dir Zeit für dich.
7. Coaching und Beratung
Eine professionelle Begleitung durch eine außenstehende Person kann von Nutzen sein, schließlich sind es die Beziehungen zu Menschen, die uns helfen, immer mehr wir selbst zu sein. Ein guter Coach, der zu dir passt, kann den Heilungsprozess ankurbeln und dich dabei ermuntern immer mehr bei dir selbst anzukommen. Wie du einen guten Coach oder Therapeuten findest, erläutern wir HIER
© Daniel Brodersen