Hochsensibilität und Narzissmus: Die Macht der Anziehung

Nachdem in den meisten Artikeln immer wieder auf die Merkmale und Verhaltensmuster
eines Narzissten eingegangen wird, möchte ich nun auf die Anziehung von hochsensiblen
und selbstlosen Menschen auf Narzissten eingehen. Denn es gibt tatsächlich sehr häufig einen Zusammen zwischen Hochsensibilität und Narzissmus und damit auch Gründe wesegen hochsensible mit hochnarzisstischen Menschen in Beziehungen landen.

0001 1 Hochsensibilität und Narzissmus: Die Macht der Anziehung

Kurz gesagt: Narzissten bezeichne ich in diesem Blogartikel als die Personen, die mit ihrem
narzisstischen Selbstbild so eng verschmolzen sind, dass die gesunden Anteile der
Selbstreflexion und Empathie kaum bis gar nicht mehr vorhanden sind. Das heißt ich bezeichne Narzissten als Menschen mit einer tiefgreifenden Persönlichkeitsstörung.

Jeder von uns hat narzisstische Züge! Es ist mir sehr wichtig, dass das verstanden wird, denn
der Terminus Narzisst wird mittlerweile zu verschwommen inflationär gebraucht. Das heißt also auch, dass jeder Mensch Züge von Hochsensibilität und Narzissmus in sich trägt.

Besonders in partnerschaftlichen Beziehungen geraten oftmals hochsensible, verständnisvolle Persönlichkeiten an einen Narzissten. Warum ist das so?

Für eine narzisstische Persönlichkeit ist eine hochsensible Persönlichkeit der/die ideale Partner*in.
So sucht sich ein männlicher Narzisst gerne eine Freundin, die ihm unterlegen scheint, die sich aufopfert
und ihm somit ständige Bewunderung und Gefolgschaft entgegen bringt. Man könnte meinen, dass jemand, der hochsensibel ist, ein bisschen in der Opferrolle aufgeht.

Diese Merkmale kann er bei einer starken und selbstbewussten Persönlichkeit schwieriger
finden, da er stetig damit rechnen muss aufzufliegen oder belächelt zu werden. Narzissten
suchen in ihren Beziehungen nach Perfektion und Kontrolle, damit sie ihr geringes
Selbstwertgefühl kompensieren können. Dieser überzogen hohe Anspruch ist natürlich in
einer partnerschaftlichen Beziehung nicht Aufrecht zu erhalten.

Warum also eine Beziehung mit einer hochsensiblen Persönlichkeit?

Weil hochsensible Menschen eine Reihe von Charaktereigenschaften aufweisen, die den von
Co-Narzissten (verdeckte Narzissten) sehr ähnlich sind. Und manchmal steht da tatsächlich jemand, der Hochsensensibilität und Narzissmus in sich trägt. Auch wenn ganz viele Hochsensible wahrscheinlich jetzt sagen werden: NEIN SO BIN ICH NICHT!

Die Psychologin und Autorin Bärbel Wardetzki hat die die Merkmale eines Co-Narzissten so
zusammengefasst:

• ist in der Minderwertigkeit, Depression und Hilflosigkeit verwurzelt
• macht sich klein und zum Opfer
• Anerkennung durch Anpassung bis zur Selbstaufgabe (Überschreitet dadurch auch oft die Grenzen anderer, da die eigenen Grenzen ebenso verschwimmen)
• Kompensation der Schwäche durch Überanpassung, Attraktivität, Leistung
• Beziehungsannehmer (anklammernd)
• depressive Stimmung, negativer „Gefühls-Sumpf“
• Suche und Entlehnung eines idealisierten Selbst beim Partner und seinen Erfolgen
• Aufgehen im Anderen
• empathisches Mitfühlen bis zur Übernahme fremder Gefühle
• großes Harmonie- und Kompromissbedürfnis
• sucht Elternfigur und Halt im Partner, bemuttert den Partner (kann mitunter auch einen Kontrollzwang entwickeln)
• Abwehr der Kränkung durch Harmonisierung und Anpassung

• Anfällig für Schuldgefühle
• Opferposition (Definiert die eigene Person und den Selbstwert über die Opferrolle)

Hochsensible Menschen haben oftmals mehr Verständnis als der Narzisst

Menschen mit einer hochsensiblen Veranlagung, mit ZUVIEL Verständnis und einem Hang zur
Selbstaufgabe geben dem Narzissten die benötigte Bewunderung. Ein offener Narzisst dagegen beschimpft und entwertet während eines Konflikts seinen Partner. Das heißt ein Narzisst schützt sich selbst und zwar massiv gegen Eingriffe in seine Autonomie.

Der hochsensible Mensch lässt es sich aufgrund der großen konfliktscheu und der mangelnden Fähigkeit zur Abgrenzung „gefallen“. Gleichzeitig gefällt der Hochsensible Mensch sich aber auch in seiner Opferrolle, weil dadurch ein vertrautes Muster bedient wird, was Teil seiner Identität wurde. Die Opferhaltung ist quasi der Überlebensmechanismus des verdeckten Narzissten und vieler spirituellen Egos.

Hochsensibilität und Narzissmus: Eine unmögliche Verbindung?

Hochsensibilität und Narzissmus

Als Partnerin mit einem ausgeprägten Narzissten in einer Beziehung zu sein, ist eine ständige Herausforderung. Falls es eine Chance für die Beziehung geben soll, ist das nur möglich, wenn du lernst, dich immer besser abzugrenzen, und dich nicht auf die Schuldvorwürfe des Narzissten einzulassen.

Narzissten gelten in der Regel (Es gibt auch Ausnahmen) als äußerst uneinsichtig und therapieresistent. Ein ausgeprägter Narzisst wird solange wie irgend möglich sein Masken- und Kontrollspiel beibehalten um nicht in eine Depression zu stürzen, was er tun würde, wenn er sich zu sich selbst bekennen würde. Denn hinter seiner Maske ist NICHTS. außer einer tiefen Urwunde.

Und jemand der Hochsensible ist, wird sich solange nicht abgrenzen, bis er zum Narzissten vorgedrungen ist und endlich Bestätigung bekommen hat.

Die narzisstische Krise als Chance

Einzig bei einer tief gehenden narzisstischen Krise, indem der Narzisst zum Beispiel verlassen
wird, besteht die Chance, dass seine Fassade zusammenbricht und der dahinterliegende
Schmerz zum Vorschein tritt. Spätestens dann, wenn sich immer mehr Leute von ihm abwenden, könnte der Narzisst zur Besinnung kommen. Es könnte dann sogar vorkommen, dass der Narzisst eine Therapie aufsucht.

Nun kann die hochsensible Persönlichkeit mit viel Empathie und Verständnis den Narzissten
auffangen. Aber auch das kostet viel Kraft und Arbeit und ist vermutlich nicht von dem
gewünschten Erfolg gekrönt. Denn um empathisch zu sein, muss man sich abgrenzen können. Und um Empathie zulassen zu können, auch.

Denn wenn der Narzisst wieder erstarkt ist, wird er vergessen, was zu seiner Krise führte. Der Unheilvolle Abnutzungskampf geht in die nächste Runde. Und der Hochsensible Mensch wird sich wieder nicht abgrenzen und in seiner Opferrolle aufgehen, wie zuvor.

© Daniel Brodersen

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