Vom Opfer zum Selbstliebenden

Schuldsuggestionen (Angriff der Autonomie)

Die Wahrnehmungen zwischen dem traumatisierten Kind und der nicht wahrhaben wollenden traumatisierenden Mutter werden immer unterschiedlich sein. Es gibt also für das mittlerweile erwachsene Kind nur die Möglichkeit, sich damit abzufinden und therapeutisch zu versuchen, die Wunden irgendwie zu heilen. Streit, Vorwürfe und Schuldzuweisungen führen nicht zum gewünschten Ziel. Die Mutter wird immer darauf bestehen, alles richtig gemacht oder zumindest nichts getan zu haben, was dem Kind geschadet hat. Mehr noch wird es dem Kind stets sagen, dass sie alles versucht hat, um ihm zu helfen, und das es Dankbarkeit zeigen solle. Und das Kind hat keine Chance, dagegen anzukommen, weil es sonst die Restliebe der Mutter aufs Spiel setzen würde.

Autonomiebestrebungen des Kindes werden unterbunden, bestraft und mit der Erzeugung von Schuldgefühlen belastet bzw. nur soweit zugelassen, wie sie im Dienste der mütterlichen Bedürfnisbefriedigung narzisstisch ausbeutbar sind. Jedes Abweichen von den Erwartungen der Mutter wird von ihr als verletzender oder aggressiver Akt, als Ausdruck des Verrats empfunden. Innere wie äußere Trennungen aber müssen um jeden Preis vermieden werden. Daher entbrennt ein Machtkampf nicht nur hinsichtlich des Verhaltens des Kindes, sondern auch hinsichtlich der Kontrolle seiner Gefühle und Gedanken. Die Mutter ist davon überzeugt, das Kind besser zu kennen, als es sich selber kennt. Besser als das Kind meint sie zu wissen, was es wirklich denkt, fühlt, will und braucht und was es demzufolge zu denken, zu fühlen, zu wollen und zu tun hat. Es reicht ihr aber nicht aus, dass es sich ihren Erwartungen lediglich beugt: Es soll selber wollen, was es soll, sich also ganz und gar mit dem Bild, das sie von ihm entworfen hat, identifizieren, und sei es ihm auch noch so wesensfremd. Um die Wünsche und Erwartungen der Mutter erfüllen und befriedigen zu können, muss das Kind unter Verzicht auf innere und äußere Abgrenzung sein Selbst verraten und sich für die Mutter verfügbar halten, zumal sie dem Kind vermittelt, dass sie es dringend braucht.

In der Summe unterliegt das Kind dem Diktum eines Individuationsverbotes. Das Recht auf ein eigenes Selbst wird ihm abgesprochen; an dessen Stelle tritt im Laufe der Zeit ein unter enormem Anpassungs- und Loyalitätsdruck entstandenes „falsches Selbst“. Authentische ethisch-moralische Maßstäbe haben in diesem „falschen Selbst“ keinen Platz, weil Werte und Normen nicht in Selbstverantwortung und Freiheit erworben werden konnten, sondern immer nur als fremdbestimmt und aufgezwungen erlebt wurden.

Da die Grunderfahrung eines narzisstisch missbrauchten Kindes darin besteht, dass in einer Beziehung zu einem anderen Menschen immer nur Platz für ein Ich ist, kann es sich Beziehungen zu anderen Menschen nur in der Polarität von Unterwerfung und Herrschaft vorstellen. Liebe und Bindung sind auf diesem Hintergrund nicht oder nur in verzerrten und destruktiven Ausprägungen lebbar. Da die Erfahrung besagt, dass sowohl Liebe als auch Bindung Mittel zum Zwecke der Ausbeutung, Manipulation und Kontrolle sind, ist jeder Versuch, Nähe und Intimität zuzulassen, zum Scheitern verurteilt, weil er mit der Angst vor erneuter identitätsvernichtender Vereinnahmung unlösbar verbunden ist.

© Claudia Heyne (Aus „Täterinnen. Offene und versteckte Aggression von Frauen“)

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