Vor einigen Jahren gelang es dem Engländer Rowan Atkinson uns auf eine sehr kindliche und leichte Art zu zeigen, wie man eine Lösung findet, auf die man von selbst wahrscheinlich gar nicht gekommen wäre.
Jedes Mal wenn Mr. Bean über den Bildschirm flimmerte, gelang es vielen von uns abzuschalten und uns über den Erfinderreichtum köstlich zu amüsieren, wie Mr. Bean seinen Alltag meisterte und seine kleinen Katastrophen aufzulösen, so dass fast immer etwas Gutes dabei rum kam. Der Weg ist das Ziel. Und seine Wege führten langfristig immer zu einem Ergebnis.
Wenn uns das jetzt nicht im Film und Fernsehen begegnen würde, also ein Mensch, der seine eigenen Lösungsstrategien anwendet, könnten wir dann ebenso darüber schmunzeln oder würde unserer innerer Besserwisser und Kritiker auf den Plan kommen und uns daran hindern positiv zu denken und damit auch positiv zu fühlen?
Ich spiele da auf eine besondere Szene an. Eine Szene die mich einerseits zum nachdenken brachte, andererseits aber auch nochmals schmunzeln ließ.
Im ersten großen Spielfilm „Bean der ultimative Katastrophenfilm“ gab es eine Szene und zwar gegen Ende des Filmes. Mr Bean fuhr als Beifahrer in einem Cabrio Ford Mustang mit seinem Gastgeber durch die Straßen von San Francisco und Mr Bean zeigte jedem den Daumen nach oben. Dies war seine Art mit den vorbeifahrenden Menschen zu kommunizieren. An einer Ampel wiederholte er sein Ritual gegenüber einem Rocker auf einem Motorrad. Dieser erwiderte seinen Gruß mit dem Mittelfinger. Für Bean war diese Geste augenscheinlich Neuland. Dennoch kopierte er diese und zeigte fortan seinen Mittelfinger und zwar jedem, dem er vorher seinen Daumen entgegen streckte. Der Fernsehzuschauer konnte lachen. Die Leute im Film allerdings nicht. Die haben aber auch nicht die Entwicklung gesehen, so wie wir, die immer noch darüber lachen können.
Können wir dieses Beispiel auch auf unseren Alltag anwenden? Ich bin mir sicher, dass das möglich ist. Nicht immer tut jemand etwas, wo wir gleich wissen warum. Wir sehen etwas, bewerten es, aber anstatt zu hinterfragen, gehen wir gleich in Resonanz.
Es gibt Menschen, die sagen, das wäre normal, denn dafür sei man schließlich Mensch und überhaupt würde sowieso jeder Mensch bewerten, denn das sei eben normal. Das ist soweit erstmal richtig. Wir haben es schließlich so gelernt. Alles hat seine Ordnung, alles seinen Platz oder seine Schublade.
Für mich jedoch kommt es auch auf das „Wie“ an. Also wie bewerte ich etwas? Wie schaffe ich etwas nicht negativ zu bewerten? Ich persönlich ziehe es vor „gezielt“ nachzufragen, also etwas zu hinterfragen. Wie geht es Ihnen mit diesem Gedanken? Warum muss das so sein? Wer bezahlt dich dafür so zu denken? Oder einfach nur…. ist das wahr?
(© Daniel Brodersen)