Vom Opfer zum Selbstliebenden

Die Angst und Paranoia – in einer konstruierten Welt

Jeder kennt die Angst, verursacht durch Stress und daraus resultierenden Gedanken über eine Situation. Die Angst zu scheitern, etwas nicht zu meistern, etwas nicht zu schaffen und sich dann daraus folglich zu blamieren. Die Angst sich selbst oder jemand anderen zu verlieren. Die Angst nicht geliebt zu werden, nicht liebenswert zu sein. Und dann noch die Angst davor abgelehnt zu werden, nicht dazu zu gehören aus dem Kreis des Vertrauens ausgeschlossen zu werden. Vieler dieser Ängste sind normal und haben auch eine bestimmte Funktion, die u.a. auch dazu führen können sich angemessen zu verhalten. Angst perse ist also nichts Krankhaftes. In Übermäßigem Auftreten kann das aber schon zu einer Belastung und Beeinträchtigung im Alltag führen. Bestimmte Situationen werden vermieden. Soziale Isolierung kann eine Folge dessen sein. Gründe dafür können einzelne als bedrohlich empfundene Ereignisse sein.

Je Früher die Angst auftritt desto erheblicher die Folgen

Wurden diese Ereignisse allerdings in wiederkehrender Form bereits in der Kindheit gemacht, spricht man nicht mehr von einer Angststörung, sondern von einer Persönlichkeitsstörung. In diesem Beitrag möchte ich die paranoide Persönlichkeitsstörung etwas näher durchleuchten und gleichzeitig eine Abgrenzung zur narzisstischen Persönlichkeitsstörung vornehmen. Denn nicht jede Reaktion, die aufgrund von Angst oder Misstrauen folgt, ist narzisstischer Natur. Es kann narzisstisch sein, muss es aber nicht.

In der Kindheit gemachte Erfahrungen, die nicht frühzeitig korrigiert werden, können eine soziale Phobie auslösen oder eben eine generalisierte Angststörung. Daraus resultierend entwickelt manch einer stereotype Verhaltensweisen (Vermeidung zuvorderst, dazu noch Kampf oder Erstarren). Diese beziehen sich in der Regel nur auf ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte wiederkehrende Situation. (z.B. Angst vor Tieren, unbekannten Orten, spezifischen Situationen)

Je Öfter die Angst auftritt, desto belastender das Erleben und gravierender die Störung

Wird der Alltag von solchen Denkmustern und Verhaltensweisen allerdings bestimmt und bezieht sich auf die generelle Wirklichkeit des Lebens, kann man auch von einer paranoiden Persönlichkeitsstörung sprechen. Dass heißt die Wahrnehmung und Interpretationen von Menschen und deren Äußerungen, Ereignissen sowie von der Vorstellung von sich und anderen, wird maßgeblich beeinträchtigt und führt mitunter zu sehr feindseligem, misstrauischen und abwehrendem Verhalten.

Stress speichert sich in jeder einzelnen Zelle unseres Körpers und lässt uns in manch Situation nicht mehr rational oder funktional handeln. Denk- und Verhaltensmuster werden ausgebildet, typische emotionale Reaktionen verstärken den Umgang mit anderen, was im Kindesalter vielleicht noch hilfreich ist, im Erwachsenenalter jedoch immer mehr störend und hinderlich beim Aufbau von funktionierenden Beziehungen wahrgenommen wird. Die Interaktion mit anderen wird maßgeblich gestört. Und mangelndes Verständnis für andere, sowie die fehlende Empathie für sich und andere führt zu stetig wachsenden instabilen und destruktiven Beziehungen mit anderen.

Wie wirklich ist die Wirklichkeit, wenn die meisten sozialen Situationen verzerrt wahrgenommen werden? Was sind die Ursachen dafür?

In der Psychologie spricht man u.a. auch von psychodynamischen Aspekten, d.h. Störungen in den frühkindlichen Entwicklungsstufen gewinnen immer mehr an Bedeutung und können manches Verhalten erklären – also auch die Angst und Paranoia

So wurde herausgefunden, dass Störungen in der oralen Phase (Ein Kind wird zu früh abgestillt z.B.) zu forderndem und abhängigen Verhalten führen können.

Drei Entwicklungsstufen

*Die orale Phase (von lat. os, Gen. oris: der Mund) ist die erste Äußerung der kindlichen Sexualität. Sie findet im Säuglings– und Kleinkindalter statt und dauert etwa bis zum 2. Lebensjahr. Sie stellt die primitivste Stufe der psychosexuellen Entwicklung dar, in welcher der Mund als primäre Quelle der Befriedigung dient, z. B. durch Nuckeln und Saugen.

Störungen in der analen Phase führen zu rigidem und mitunter sehr zwanghaften Verhalten. *In der analen Phase (von lat. anusder After), die sich etwa vom 2. – 3. Lebensjahr vollzieht, erlangt das Kind zuerst durch das Ausscheiden von Exkrementen (Defäkation) und anschließend durch deren Zurückhaltung Befriedigung. Abhängig von kulturellen Normen können äußere Anforderungen in Konflikt zu diesen Bedürfnissen stehen, wodurch die Freude, die das Kind an dieser Stimulationszone empfindet, reguliert und unterdrückt wird. Diese Phase trägt zur Sauberkeitserziehung, zum Erlernen des sozialen Miteinanders, zur Konfliktfähigkeit und zur späteren Über-Ich-Entwicklung bei. Nach Freud kann das Kind in der analen Phase in Konflikte geraten, je nachdem, wie von den Erziehern mit der Sauberkeitserziehung umgegangen wird. Ungelöste Probleme können unter Umständen zur Herausbildung eines so genannten „analen Charakters“ führen, der durch GeizPedanterie und übertriebenen  Ordnungssinn gekennzeichnet sei.

Störungen in der phallischen Phase führen zu oberflächlichen Emotionen und zur Unfähigkeit zu intimen Beziehungen. *In der phallischen oder ödipalen Phase (von. griech. φαλλός phallós:das männliche Glied), die etwa vom 3. – 5. Lebensjahr dauert, richtet sich der Großteil der Aufmerksamkeit auf die Erforschung des eigenen Körpers, sowie das Anfassen und Stimulieren des Penis oder der Klitoris. Die Triebwünsche in dieser Phase äußern sich in der Regel im Begehren des gegengeschlechtlichen Elternteils. Aus diesem Begehren ergibt sich ein Konflikt, den Freud „Ödipuskonflikt“ genannt hat – nach der Figur des Ödipus aus der gleichnamigen Tragödie von Sophokles. Das Kind identifiziert sich mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil, was zum Erwerb der jeweiligen Geschlechterrolle führt. Bei einem ungünstigen Verlauf der Entwicklung kann dieser Konflikt bestehen bleiben, was in der psychoanalytischen Literatur häufig Ödipus-Komplex genannt wird. Dies ist der Fall, wenn sich ein Kind bzw. der erwachsene Mensch von dem geliebten Elternteil nicht loslösen kann. Mögliche Folgen eines nicht überwundenen Ödipus-Konfliktes sind Nichtbejahung der eigenen Geschlechterrolle, Identifizierung mit dem anderen Geschlecht oder Liebesunfähigkeit.

Wiederholende Muster und Erfahrungen befördern die Angst und weitere Traumafolgestörungen

Die Ausbildung eines positiven Narzissmus wird maßgeblich behindert und kann zu einer Persönlichkeitsstörung führen. Die Übergänge sind fließend. Die eigene Identitätsbildung wird durch weitere auslösende Faktoren beherrscht und die Grenze zwischen gesund und krankhaft wird immer öfters überschritten. Leider wird selten die Angst und der Stress damit in Verbindung gebracht. Wiederholende Muster gelten als Prägung oder schweres Trauma und lösen weitere persönlichkeitsverändernde Verhaltensweisen aus. So unter anderem auch die paranoide Persönlichkeitsstörung. Diese wird fälschlicherweise immer wieder als Narzisstische PS bezeichnet. Klar ist, dass beide Störungsbilder gleichzeitig auftreten können, jedoch ist das nicht immer der Fall. Und auch eine Abgrenzung zur Angststörung oder zur PTBS muss vorgenommen werden. Fakt ist aber, dass es anstrengend sein muss, für Betroffene und deren Umfeld, stets so extremen negativen Gedanken ausgesetzt zu sein.

Diese Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, Nachtragen von Kränkungen, Misstrauen sowie die Neigung Erlebnts zu verdrehen. Neutrale oder freundliche Handlungen anderer werden als feindlich oder verächtlich missdeutet. Nochmal die Frage- wie wirklich ist die Wirklichkeit? Hat jeder die gleiche Wirklichkeit? Für die einen ist es so, für die anderen möglicherweise anders oder vielleicht auch nicht von dieser Welt?

Weitere Merkmale sind wiederkehrende Verdächtigungen hinsichtlich der Treue des Ehegatten oder Sexualpartners und ein streitsüchtiges und beharrliches Bestehen auf den eigenen Rechten. Das heißt ein Verabsolutierendes Verhalten wird mitunter an Tag gelegt. Nur die eigene Sichtweise wird als richtig anerkannt, während die andere Sichtweise stets abgewertet oder als falsch betitelt wird.

In der ICD-10 gelten Menschen als paranoid, wenn 4 der folgenden Eigenschaften erfüllt werden.

  • Übertriebene Empfindlichkeit in Bezug auf Rückschläge und Zurücksetzungen
  • Neigung, dauerhaft Groll zu zeigen, d.h. Beleidigungen, Verletzungen oder Missachtungen werden nicht vergeben
  • Misstrauen und eine anhaltende Tendenz, Erlebtes zu verdrehen, indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich missdeutet werden
  • Streitsüchtiges und beharrliches Verhalten, situationsunangemessenes Bestehen auf eigenen Rechten
  • Häufiges und ungerechtfertigtes Misstrauen gegenüber der sexuellen Treue des Ehe- oder Sexualpartners
  • Ständige Selbstbezogenheit, besonders in Verbindung mit starker Überheblichkeit
  • Häufige Beschäftigung mit „Verschwörungstheorien“ als Erklärungen für Ereignisse im näheren Umfeld oder weltweit (permanente Projektion)

Weiterhin können Menschen mit einer paranoiden Persönlichkeitsstörung zu einem überhöhten Selbswertgefühl neigen. Nach außen hin wirken sie recht humorlos und scheinbar empathie- und gefühllos.

Das dahinter oftmals nur die Todes- Angst steht, wird wie auch bei der narzisstischen PS häufig und gerne außer Acht gelassen.

Also nochmal die Frage- Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Ich persönlich weiß nur, dass ich nichts weiß und das finde ich ist schon viel Wert. Ich bin mir sicher nichts zu wissen. Was ich aber weiß, ist dass ich fühle, was ich fühle und jedes Gefühl darf sein!!!

*http://de.m.wikipedia.org/wiki/Infantile_Sexualität#Phasen_der_psychosexuellen_Entwicklung

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